die letzte Kapitalerhöhung brachte eine völlig andere Verwässerung. Ist ja logisch, es war eine 50% Kapitalerhöhung und damit +150% größer. Daß die Aktienkurse damals als besser empfunden wurden, ändert nichts an der viel größeren Verwässerung, im Gegenteil, durch den höheren Aktienkurs und die extrem größere Verwässerung gab es kaum Potential.
Wenn der Verwässerungseffekt hingegen deutlich geringer ist, hat man weiterhin ein sehr gutes Kurspotential und zu welchem Aktienkurs die Kapitalerhöhung durchgeführt wurde, hat damit nix zu tun, auch hier im Gegenteil, durch den niedrigeren Aktienkurs hat man sogar ein größeres Kurspotential.
Wenn Forbes sagt, faire Bewertung 1,6 Mrd, dann kann man daraus ein mögliches Kursziel ableiten in Abhängigkeit von der bestehenden Anzahl Aktien. Wenn nun 18 Mio Aktien dazukommen, hat sich am möglichem Kurspotential wenig bis nichts geändert.
Einfache Beispielrechnung:
Vor der Kapitalerhöhung stand der Aktienkurs bei 6,20. Börsenkapitalisierung also 570 Mio. Nettoschulden zum Ende des GEschäftsjahres am 30.6. 59 Mio (die Nettoschulden sind momentan wg des Sancho Deal niedriger). Diese Nettoschulden muss man also dazurechnen, wenn man das Kurspotential zur Forbes Bewertung errechnen will.
Aktienkurs 6,20 macht 570 Mio Börsenkapitalisierung + 59 Mio = 629 Mio Forbes Bewertung 1,61 Mrd
Abstand zur Forbes Bewertung vor Bekanntgabe der Kapitalerhöhung fast eine Milliarde, macht +156%
Aktienkurs jetzt 5,24 bei 110,4 Mio Aktien nach der Kapitalerhöhung macht das 579 Börsenkapitalisierung. Da Unternehmen ist aber nicht 9 Mio wertvoller geworden, sondern hat einen Nettozufluss von 81 Mio, Forbes wird das natürlich berücksichtigen. Forbes Bewertung also 1,69 Mrd statt 1,61 Mrd
Nun geht die Rechnung so: 579 Mio Börsenkapitalisierung + 59 Mio Nettoschulden = 638 Mio
Abstand zur Forbes Bewertung über eine Milliarde, in Prozent exakt +165%
Der Abstand hat sich also durch den widersinnig niedrigen Aktienkurs also sogar vergrößert. Der eigentliche Gag ist aber ein ganz anderer: Man darf Aktien über 50 Cent tiefer bei 4,70 kaufen!!! Diese Vorteile gab es bei der letzten Kapitalerhöhung nicht ansatzweise.
Denn bei der extrem viel größeren letzten Kapitalerhöhung war das riesengroße Kurspotential zunächst mal perdu, ein Riesenunterschied.
Der nächste riesige Unterschied zu damals: BVB hätte überhaupt nicht eine 50% Kapitalerhöhung gemacht haben können, auch nicht wenn sie das gewollt hätten. Eine 50% Kapitalerhöhung wurde nicht genehmigt, der Antrag ist bei der HV durchgefallen. Folglich hatten sie zwischendurch überhaupt keine genehmigte Kapitalerhöhung, was sehr ungewöhnlich ist, denn normalerweise ist eine Kapitalerhöhung standardmäßig bei jedem Unternehmen genehmigt, für den Fall der Fälle. Die letzte Kapitalerhöhung war 8 Jahre genehmigt, bevor sie in Anspruch genommen wurde. BVB war also gezwungen, eine wesentlich kleinere Kapitalerhöhung genehmigen zu lassen. Sollte klar sein, was das für die Zukunft bedeuten wird, nämlich erst in vielen Jahren eine kleinere Kapitalerhöhung, jetzt aber jahrelang nicht.
Und der nächste gravierende Unterschied zu damals ist, daß man eben nicht das Geld für unnütze Spieler ausgeben wird können. Tscheche, Du hattest darauf hingewiesen, wie es damals gelaufen ist. Man bekam brutto 140 Mio und hat davon richtig viele Spieler gekauft, was die Bilanzen jahrelang verschlechtert hatte. Definitiv.
Aber jetzt???? Wird man nach verbindlichen Angaben im Wertpapierprospekt 68 Mio Finanzverbindlichkeiten auflösen, es bleiben also nur noch 13 Mio übrig, die man suboptimal investieren würde können. Man kann also getrost annehmen, daß diese 81 Mio Nettoeinnahmen das Unternehmen tatsächlich 81 Mio wertvoller gemacht haben.
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