Ob und wann eine Kapitalerhöhung durchgeführt wird, steht noch in den Sternen. Wenn die Aussagen von Dr. Wolff stimmen, wird immer noch die Beteiligung eines strategischen Investors bevorzugt, der nicht nur über Kapital verfügt, sondern auch den technischen Sachverstand mitbringt. Außerdem soll der Investor die Erforschung neuer Technologien mitfinanzieren (z.B. Tower, Salz als Wärmeträgermedium, etc). Es dürfte also eine Kapitalerhöhung unter Ausschluß der bisherigen Aktionäre in Betracht kommen, idealerweise mit einer Win-Win-Situation für Solar Millennium und den strategischen Investor. Wir müssen aber in die Satzungen des Unternehmens reinschauen, in welchem Umfang das ohne zusätzliche Abstimmung der bisherigen Aktionäre möglich ist. Auf der diesjährigen HV wird meines Wissens nicht über diesen Punkt abgestimmt. Also keine Panik, vor dem nächsten Jahr kommt da nichts.
Kapitalbedarf für Projekte: Hier könnte es Probleme geben. Nur noch in diesem Jahr gibt es die 30% cash grants auf neu begonnene Bauvorhaben. Diese sind bei den Projekten jeweils mehrere Hundert Millionen Dollar wert. Solar Millennium hat das Projekt Amargosa Valley mit fertiger BLM-Genehmigung am weitesten entwickelt. Es fehlt hier noch eine wasserrechtliche Genehmigung und der ausgehandelte Stromabnahmevertrag mit Nevada Energy. Beim Projekt Palen warten wir immer noch auf die BLM-Genehmigung und das FEIS (final environmental impact statement), welches nach den Einwänden der Öffentlichkeit gegen das Projekt angefertigt wird. Projekt Palen hängt demnach beim BLM fest. Nichts desto trotz besteht die Möglichkeit, daß noch in diesem Jahr mit einem weiteren Projekt in die Realisierungsphase gegangen wird. Hierfür würde wiederum eine Menge Liquidität vorab benötigt werden. Ich weiß nicht, ob die gerade zu platzierende Anleihe zusammen mit dem Finanzierungsabschluß von Blythe genügend Liquidität schafft, um das Amargosa-Projekt voranzutreiben. Ähnlich dem Blythe-Projekt soll hier 70-80% durch Fremdkapital und 20-30% durch Eigenkapital finanziert werden, wobei als Eigenkapitalgeber auch Nevada Energy selbst in Frage kommt. Die Projektsituation in den USA wird sicher ausführlich auf der Hauptversammlung besprochen. Für den angesprochenen Fall ist deshalb ein Liquiditäts-engpaß denkbar, wenn die Anleihe nicht schnell genug platziert werden kann. Ich bin jedenfalls der Meinung, sie sollten sich die cash grants nicht durch die Lappen gehen lassen. Sie sind ein entscheidender Baustein bei der Finanzierung und machen das Projekt erst rentabel. Es ist auch eine Loan Guarantee für das Amargosa-Projekt beim DOE beantragt. Ich glaube aber nicht, das die Betonköpfe von der Tea Party Bewegung der Republikaner einer Weiterführung des Loan Guarantee Programmes im neuen US-Haushalt zustimmen werden. Die LG für das Amargosa-Projekt wird Solar Millennium nicht mehr rechtzeitig schaffen, denn das neue Haushaltsjahr beginnt bereits am 1. Oktober und das ist alles viel zu knapp. Da müssen wir uns überraschen lassen, was Obama danach möglich macht. Es steht also noch nicht fest, ob Solar Millennium noch ein weiteres Projekt unter Optimalbedingungen gebacken bekommt.
Eine Kapitalerhöhung mit Verwässerungseffekt sehe ich aber vorerst nicht auf uns zukommen. Bin mal gespannt, ob das auf der Hauptversammlung angesprochen wird.
Gruß
Rhaposdie |