Danke für die Blumen :) Das Lelle öfter mal zukauft, wundert mich nicht. In den einzelnen Ländern gibt es unterschiedliche Vorlieben, deshalb ist ein breites Sortiment sehr hilfreich bei der Expansion. Jedoch werden die meisten M&As mit EK(Aktien) finanziert. Das ist problematisch und stört mich auch - v.a. wegen der drohenden Verwässerung. Aber Lelle hatte eigentlich keine andere Wahl außer die Währung Aktie einzusetzten. Da die Ertragslage nie so gut war, das man bei Problemen mit Übernahmen trotzdem noch den Kapitaldienst bei einer Kreditfinanzierung sicherstellen konnte. Bouchard hätte Halloren bei einer Fremdkapitalfinanzierung rund 9 Mio. € Kredit eingebrockt. Für Zins+Tilgung wären bestimmt ca. 1 Mio. € p.a. angefallen. Was eine solche Belastung in der aktuellen Lage bedeutet hätte, kann sich jeder vorstellen. Übernahmen sind immer riskant, deshalb ist es nachvollziehbar, warum der Vorstand lieber Aktien genommen hat. Trotz der möglichen Nachteile hieraus. Die Ertragslage hängt bei Halloren stark von den Rohstoffpreisen und der Positionierung der Marken ab.
Zu den Amis: Das US-Investoren bei der AG einsteigen, wundert mich nicht. Finanzinvestoren lieben Free-Cash-Flow-Monster mit Wertsteigerungspotenzial (Wachstumspotenzial). FCF-Monster sind AGs mit hohen Gewinnmargen und niedrigen Investitionen ins laufende Geschäft. Letzteres trifft unter normalen Bedingungen (geringe RohK+keine Sondereffekte) v.a. auf Halloren zu, da sich die Produkte kaum ändern und auch nicht jedes Jahre eine neue Masch gekauft wird. Wachstumschancen bestehen durch eine Internationalisierung und neue Produkte genug.
Charlie sind sog. "aktivistische Finanzinvestoren", die beratend/unterstützend, aber auch kontrollierend (Rendite) auftreten. Sie werden - durch ihr Netzwerk- dafür sorgen, dass die Expansion schneller voran geht und man so manchen Markt-/Kundenzugang durch Kontakte bekommt, den man so nicht hätte. Auf der anderen Seite werden sie aber auch schauen, das die Gewinne stark gesteigert werden, mindestens mittelfristig. Für Lelle wird der Gewinndruck nicht kleiner - ganz im Gegenteil. Das kann ja auch nur im Interesse aller sonstigen Aktionäre sein.
Natürlich hat der Einstieg der Amis wieder für eine Verwässerung gesorgt, aber in der Summe sehe ich das positiv. Die USler müssen jetzt jede neue M&A mit absegnen und alle sonstigen strategischen Manöver. Expansionen kosten Zeit und mit dem US-Support wird sich wohl die Zeit verkürzen. Ich sehe bei Halloren viel Potenzial, aber in der aktuellen Lage macht für mich ein Einstieg kein Sinn. Eine Div als Halteprämie bis bessere Zeiten kommen gibt es ja auch nicht. Charlie können das verschmerzen, die haben ja extrem viel Geld. Bevor sich die Roh-Situation nicht bessert und man nachhaltig solide schwarze Zahlen schreibt, bleib ich an der Seitenlinie. Auch charttechnisch macht es aktuell wenig sinn, der Kurs ist angeschlagen. Aber ich bin mir sicher, dass eine gute Kaufsituation noch kommen wird. Die Amis sind natürlich auch ein Zeichen für die Qualität der Firma, auch wenn man aktuell manchmal Zweifel bekommen kann.
Yukon |