Koalitionsgespräche führt, dann ist das schon ein außergewöhnlicher Vorgang, der früher undenkbar gewesen wäre und ohne die Not eine AFD zu verhindern, auch heute undenkbar wäre.
Solche Koalitionen von Parteien, die kaum Schnittmengen aufweisen, sind dabei am Ende absehbarer Weise kontraproduktiv, das wäre dann auch die Lehre, die man eigentlich aus der Ampel-Zeit mitnehmen könnte, wie ich meine.
Die Gefahr, dass man sich dabei am Ende nur 4 Jahre selber beschädigt, ohne wirklich Sinnvolles zu Wege zu bringen, das zudem auch den Erwartungen der eigenen Wähler gerecht werden könnte und die AFD damit nur noch weiter gestärkt werden und sie dann vier Jahre später dann plötzlich mit absoluter Mehrheit dastehen könnte, die sollte man m.E. auch nicht ganz unterschätzen.
Da frage ich mich, ob es da am Ende nicht besser wäre, die AFD einfach ranzulassen, am besten noch in einer Minderheitsregierung, wo man sie nach Bedarf immerhin blockieren könnte, und darauf zu setzen, dass sie in tatsächlicher Regierungsverantwortung enttäuschen und sich am Ende selbst zerlegen könnte, ..so wie damals die Schill-Partei in Hamburg - wo Du sie gerade angeführt hast.
Dein Vergleich mit der Schill-Partei passt im Übrigen nicht gut. Sie ist damals aus dem Nichts gekommen, hatte aus dem Stand gleich 20% erreicht, und galt zunächst als konservativ-liberale Partei.
CDU und Schill-Partei standen beide Mitte-Rechts, ...so dachte man zumindest. Es waren auch viele alte CDU'ler und konservativere SPD'ler bei der Schillpartei dabei. Und auch programmatisch gab es viele Schnittmengen mit der CDU. Diese Koalition war damals auch nicht aus einer Not heraus geboren.
Nicht nur die CDU, sondern auch viele, die die Schill-Partei damals gewählt hatten, waren dann allerdings später entsetzt. Schills persönlicher Lebenswandel war dabei auch keineswegs das einzige Problem.
Bei der nächsten Wahl ist sie nach ihrem großen ersten Erfolg deswegen dann ja auch mit 0,4 % gleich wieder aus der Hmaburger Bürgerschaft geflogen und war dann auch erledigt. |