von Michael Köhlmeier
Ein sehr unterhaltsamer Schelmenroman. Man begleitet den Protagonisten von seiner Kindheit an in Ungarn auf seinen Reisen nach Österreich, Italien, etc. Dabei lügt und betrügt er sich durchs Leben und ist einem dennoch sympathisch. Manchmal verliert sich der Autor in Details, dafür ist der Roman sprachlich-stilistisch wirklich schön/amüsant und macht so auch die Detailbeschreibungen lesenswert.
Der Klappentext: "Ich besaß nie den Ehrgeiz, ein guter Mensch zu werden." Joel Spazierer, geboren 1949 in Budapest, wächst bei seinen Großeltern auf und ist vier Jahre alt, als sie von Stalins Schergen abgeholt werden. Fünf Tage und vier Nächte verbringt er allein in der Wohnung und lernt eine Welt ohne Menschen kennen. Es fehlt ihm an nichts, er ist zufrieden. Eher zufällig findet ihn seine Mutter, die noch Studentin ist. Joel Spazierer lernt nie, was gut und was böse ist. Sein Aussehen, sein Charme, seine Freundlichkeit öffnen ihm jedes Herz. Er lügt, stiehlt und mordet, ändert seinen Namen und seine Identität und betreibt seine kriminelle Karriere in vielen europäischen Ländern. Die Geschichte, die er uns ganz unschuldig erzählt, ist ein Schelmenroman über die Nachtseiten unserer Gesellschaft wie es noch keinen gab. |