Heute ein interessanter Artikel in der NZZ zum Thema Strom. Die alternativen Energien stossen auch CO2 aus, zB durch die Produktion von Solarzellen. Auch Solarstrom hat daher keine neutrale Oekobilanz, Windstrom schneidet besser ab, doch auch der ist nicht grundsätzlich grün, da er ganze Landschaften zerstört, Vögel tötet etc. Ein Elektroauto fährt mit einer Batterie, die aus "Umweltsicht" auch sehr bedenklich ist. Zudem verlangt so ein Auto nach mehr Strom, woher soll der kommen?
Die AKWs in D werden nicht aus Klimafreundlichkeit abgestellt, gleichzeitig aus dem Kohlestrom aussteigen zu wollen, bei erwartetem (und gefördertem) Anstieg vom Verbrauch, ist nicht realistisch.
Die AKWs wurden gegen den Widerstand einzelner Bevölkerungsgruppen gebaut. Nun sind sie Tatsachen. Sie abbrechen ist ja gut und recht, doch bedeutet es halt wohl auch, dass man mittelfristig mehr CO2 ausstösst.
Das grösste Potential zZ haben mMn. Energieeffizenzststeigerung bei der Produktion und Transport von Strom und Einsparungen, auch durch sparsamere Geräte zB. Doch der Bedarf steigt auch durch neue Möglichkeiten zB. durch das Internet oder den Bitcoin usw. Woher also soll der Verkehr den zusätzlichen Strom nehmen, der als Lösung von weniger CO2 von Politikern unterstützt wird. Die Liberalisierung des Strommarktes führte hier dazu, dass viele Wasserkraftwerke kaum mehr rentieren und Investitionen in diese (Klimaneutrale Technik) unattraktiv geworden sind. Auch die Wasserkraft ist nicht "umweltfreundlich", ganze Täler wurden geflutet, doch dabei entstehen auch neue "Biosphären". Der radikale Ausstieg aus der Atomkraft, wie er in D stattfinden soll, ist nicht ehrlich. Man sollte dabei auch sagen, er macht die Bemühungen zu weniger fossilen wohl mittelfristig mehr als zunichte. Mit Kohlestrom aus Polen fahren dann Efahrer rum und verbrennen dabei allenfalls mehr fossile, als ein sparsamer Benziner. Ich bin überzeugter Nichtautofahrer, doch geht das nur dank guter ÖV. Die Bahn hat schon sehr früh ein dichtes Schienennetz aufgebaut, das ging nur dank eigener Wasserkraftwerke, dagegen gab es natürlich auch Widerstand, ganze Dörfer und Landschaften versanken in Stauseen.
Ausstieg aus Atomkraft ist Ausstieg aus einer Technik, die man ja dann auch nicht weiterentwickelt. Unabhängig produzierter Strom wie Wind, Solar und Wasserkraft, können nicht die Lücke schliessen auf absehbare Zeit. Daher halte ich den Ausstieg für einen populistischen (Fukushima) Schnellschuss, der nicht durchdacht scheint..
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