Zitat: es ging zuviel Vertrauen verloren, obwohl an den Vorwürfen nichts dran war!
Lügst Du dich da nicht an? Fakt ist, dass Grenke jahrelang falsche Bilanzen vorlegte und es der "persönlichen Vertrauten" von Wolfgang Grenke und anderen geheimen "Investoren" ermöglicht wurde, sich an einem Investitionsvehikel bei den Franchise-Unternehmen zu beteiligen, das Traum-Renditen bei sehr überschaubarem Risiko, um nicht zu sagen vernachlässigbarem Risiko, abwarf. Da hätte ich auch gerne investiert, hat mich aber keiner gefragt und ich maße mir an, vom Leasing genau so viel oder genau so wenig wie die "persönliche Vertraute" von Herrn Grenke zu verstehen. Zum Vorteil der Aktionäre war das mit Sicherheit nicht. Diese Traumrenditen haben die Aktionäre der Grenke AG nicht im Ansatz erreicht.
Performt Grenke operativ? Das Neugeschäftsvolumen in Q2 2023 ist kleiner als das Neugeschäftsvolumen in Q2 2019. Corona sollte doch schon längst vorbei sein. In Q2 2023 nahm in Südeuropa das Neugeschäft um 7% gegenüber Q2 2022 ab. In Q1 2023 war noch deutliches Wachstum mit 14%. Warum der deutliche Rückgang in Südeuropa? Ist das gut?
Ist die aktuelle Börsenbewertung fernab jeder Realität? (aktuell 1.2 Mrd EUR) Kaufst Du Dir für 1200 EUR die jüngst ausgegebene WKN: A3LJCD Anleihe, so erhältst Du 6.75% Zinsen, also 81 EUR. Kaufst Du Dir ums gleiche Geld Aktien, so würden Dir anteilig für den in 2023 erwarteten Gewinn in etwa 80 EUR zufallen. Als Eigenkapitalinvestor habe ich normalerweise eine höhere Renditeerwartung als ein Anleiheninvestor, da das Investment riskanter ist. Zwar soll und wird voraussichtlich der Gewinn 2024 steigen, dennoch ist Grenke insgesamt ein zyklisches Unternehmen (in Wirtschaftskrisen steigen die Ausfallraten der bereits ausgereichten Leasingverträge und das Neugeschäftsvolumen sinkt) und das muss man in die allgemeine Bewertung einfließen lassen. So megagünstig wie Du tust ist Grenke daher in Relation zur Anleihe keinesfalls bewertet!
Hast Du Dir schon mal überlegt wie das aus Kundensicht funktioniert? Der Zins für die letzte Anleihe ist bei 6,75%. Das muss letzten Endes der Leasingnehmer bezahlen und ein bisschen mehr, Grenke möchte auch etwas dabei verdienen. Allzu günstig kann es für den Leasingnehmer daher nicht sein. Beim Bikeleasing kann ich es Dir erklären. Da zahlt im wesentlichen die Allgemeinheit die Zeche, weil es steuerlich begünstigt ist. Ansonsten würde sich das nie rentieren. Ob es sinnvoll ist, ausgerechnet e-bikes über Leasingmodelle zu fördern, sei mal dahingestellt. Ich persönlich kenne eigentlich wenig Leute, die ihre e-bikes tatsächlich für den Arbeitsweg verwenden, sondern in ihrer Freizeit. Man könnte genau so gut auch Laptops oder Smartphones steuerbegünstigt an den Arbeitnehmer abgeben oder diese ganzen steuerlichen Goodies abschaffen und die Steuerbelastung insgesamt reduzieren. Wie auch immer. Fest steht jedenfalls: Ändert der Gesetzgeber diese Regelung, so fällt dieses Geschäftsmodell e-biking Leasing weg. Es ist unwahrscheinlich, aber in Stein gemeißelt ist es auch nicht.
Welche Value Stars meinst Du? Die größeren Investoren neben der Familie Grenke sind: Acatis Value Event Fonds A 9.35% Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (hat in jüngster Zeit 57 000 Aktien verkauft) 2.58% UniDeutschland XS 1.35% European Opportunities Trust 0.87%
Ein Lichtblick ist, dass in den letzten Wochen ein Short-seller seine short Position ein wenig reduziert hat. |