Die von Deutschland forcierte Einführung einer Steuer auf Finanzgeschäfte könnte sich verzögern. "Vor 2016 würde ich keine Finanztransaktionsteuer im Haushalt einstellen", sagte der Steuerabteilungsleiter im Bundesfinanzministerium, Michael Sell, nach Angaben der "Wirtschaftswoche" auf einer Veranstaltung in Berlin.
Laut Sell unterstützten zwar elf Länder die deutsch-französische Initiative. Die Detailverhandlungen könnten aber noch eineinhalb Jahre dauern. Noch einmal die gleiche Zeit werde die Umsetzung beanspruchen, da die Abgabe nur vollelektronisch eingesammelt werden könne. Sell halte es für möglich, dass die Steuer nur auf Aktien und Anleihen, nicht jedoch auf Derivate erhoben werde.
Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums betonte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Wir arbeiten mit Hochdruck und Engagement an der Einführung einer Finanztransaktionssteuer im Wege der verstärkten Zusammenarbeit, um sie so schnell wie möglich Realität werden zu lassen". In der mittelfristigen Finanzplanung seien für 2014 bis 2016 Steuereinnahmen aus der Finanztransaktionsteuer von zwei Milliarden Euro pro Jahr veranschlagt, sagte der Sprecher.
Der SPD-Finanzexperte Joachim Poß forderte, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse hierzu auf dem nächsten EU-Gipfel für Klarheit sorgen. "Überlegungen, die darauf abzielen, die Einführung erst für 2016 zu planen, sind nicht im Interesse der deutschen Steuerzahler." Die Steuer müsse Aktien, Anleihen und Derivate umfassen, so Poß./ir/DP/he
na hoffentlich bringt das die Aktie mal auf Trab - sollte längst bei 60 stehen! :-/
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'FAZ': Deutsche Börse plant neues Sparprogramm
08:26 24.01.13
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse (Deutsche Börse Aktie) plant einem Pressebericht weitere Einsparungen. Nur wenige Wochen nach dem Auslaufen des letzten Sparprogramms will der Konzern damit auf die seit Jahren sinkenden Handelsumsätze reagieren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag) mit Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen. Demnach werden derzeit im Vorstand Kürzungen konzipiert, die den strukturellen Veränderungen in der Börsenlandschaft Rechnung tragen sollen.
Der Konzern gehe offenbar davon aus, dass an alternative Handelsplattformen verlorene Marktanteile nicht wieder zurückgewonnen werden könnten. Vielmehr werde sich dieser Trend zu Lasten der etablierten Börsenbetreiber weiter fortsetzen, schreibt die 'FAZ'. Außerdem werde erwartet, dass die strengeren Eigenkapitalvorschriften für Banken deren Handelsaktivitäten langfristig und dauerhaft mindern.
Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Börse auf ihrer Handelsplattform Xetra Umsätze von 1,07 Billionen Euro generiert. Das waren 24 Prozent weniger als 2011 und nur die Hälfte der Umsätze aus den Rekordjahren 2007 und 2008. Auch an der Terminbörse Eurex gingen die Handelsumsätze deutlich zurück. Dies schlägt bei der fixkostenlastigen Börse stark auf den Gewinn durch, zumal auch die Erträge aus der Wertpapierabwicklung vom Handelsvolumen abhängen. Hoffnungen, dass eine stärkere Regulierung des Börsenhandels den Börsen mehr Umsätze bescheren könnten, haben sich bislang nicht erfüllt.
Die Börse hatte daher bereits im Herbst gewarnt, ihre Ziele für 2012 nicht erreichen zu können. Der Gewinn hatte sich im dritten Quartal halbiert. Die Jahreszahlen werden am 19. Februar veröffentlicht. An diesem Tag kommt laut 'FAZ' auch der Aufsichtsrat zusammen und soll die Sparmaßnahmen absegnen./stk/fbr