Was doof ist bleibt auch doof . Ossie Thema

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neuester Beitrag: 23.08.07 13:32
eröffnet am: 22.08.07 20:30 von: Karlchen_II Anzahl Beiträge: 45
neuester Beitrag: 23.08.07 13:32 von: kiiwii Leser gesamt: 1310
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bewertet mit 2 Sternen

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22.08.07 20:30
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12175 Postings, 8676 Tage Karlchen_IIWas doof ist bleibt auch doof . Ossie Thema

1. Ich hatte mal in tiefsten BaWü nen Vortrag u. a. anderem nen Vortrag über nen Sozialstrukturvergleich BRD - DDR gehalten, der in der provokanten These endete, dass der Begriff für die DDR "Arbeiter- und Bauernstaat" so falsch gar nicht war. War dort natürlich ein Heimspiel. Gleichwohl ist was dran - in der DDR fehlte einfach etwa das liberale Bürgertum. Ist meines Erachtens aber nur zum Teil der DDR zuzurechnen. Der flächenmäßig größte Teil der DDR war schon zu Kaisers Zeiten Ostelbien und damit im Besitz von Landjunkern. Sieht man auch noch heute, wenn man etwa durch Brandenburg fährt in den Dörfern und Kleinstätten. Die Gebäude sind ziemlich geduckt.

2. In dem selben Vortrag habe ich gezeigt, dass die Ostdeutschen viel stärker als die Wessies auf den Staat fixiert sind (gilt übrigens für alle Altersgruppen)  - was zu dem Umkehrschluss führt, dass sie viel weniger auf Eigeninitiative setzen. Wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass sich viele Ossies nach der Wende selbstständig gemacht haben - allerdings meist mit Subventionen. Gleichwohl ist die starke Staatsfixierung immer noch da. Nach dem Motto: Die da oben sollten mal in dieser oder jener Hinsicht eingreifen.

3. Und nun mal zur DDR. Klar sollte wohl sein, dass die SED-Führung rechtsradikale Umtriebe unter den Teppich gekehrt hat. Ich will aber noch eine andere These wagen. Sie hat sich die mehr oder weniger latent vorhandene Ausländerfeindlichkeit in der eigenen Bevölkerung zunutze gemacht und diese noch geschürt. Wer mal zu sozialistischen Zeiten sich in den Bruderländern der DDR aufgehalten hat, und sich mit der dort wohnenden Bevölkerung über das Auftreten der DDRler unterhalten hat, weiß,  dass Mallorca für Neckermänner dagegen harmlos ist. Ein anders Beispiel: Ich war Mitte der Achtziger Jahre auf dem Bahnhof Alexanderplatz. Habe dabei zwei Polinnen getroffen, die quasi rausgeschmissen wurden, weil sie Wurst einkaufen wollten, was damals im Rahmen der Comecon-Vereinbarungen kein Problem sein sollte. Man kann das auch weiterspielen. Anfang der Neunziger Jahre haben sich die Supermarktverkäuferinnen in Frankfurt/Oder darüber aufgeregt, dass die Polen die Schokolade wegkaufen. Und kurz danach gab es ein Riesengeschrei, dass die Polen ihre billigen Brötchen Frankfurt/Oder anboten. Die bösen Polen mal wieder.

4. Jepp – und nochmals zu dem Spießerstaat DDR. Klar – der hat alle Register gezogen. Und ein Riesengedöns beim Sport gemacht.  Wenn man bedenkt, wie viele Underdogs sich an Bundesliga aufdröhnen, ist das ja auch nahe liegend. Statt Meinungs- und Reisefreiheit eben Narrenfreiheit beim Sport. Nach dem Motto: Man ist zwar ein armer Wurm, aber im Kollektiv irgendwelcher Fans kann man sich schon erheben. Sozusagen die Arschlochbestätigung. Findet man auch bei den Bundesliga-Fuzzies.

5. Die DDR spielte auch die nationalistische Geige im „internationalen Kampf“. Nicht etwa, dass in Süd- oder Mittelamerika es eine revolutionäre Auseinandersetzung gegeben hatte. Weiß ich auch nicht, ob das so war. Egal. Die DDR hat das jedenfalls als „patriotischen   Kampf  bezeichnet. Tja – unsere internationalistischem Patrioten aus der Zone.


Kurzum: Das es auf dem Gebiet der DDR übermäßig viele Nazis gibt, kann überhaupt nicht verwundern.
 
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19 Postings ausgeblendet.

22.08.07 23:11

12175 Postings, 8676 Tage Karlchen_IIÖh - ich habe mir aber auch Ostpreußen rausgesucht

Ist polnisch - und da wird längst nicht so rumgejammert wie bei ums im Osten.  

22.08.07 23:24
1

26159 Postings, 7637 Tage AbsoluterNeulingklein-karlchen erklärt die welt

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Ich bin nur für das verantwortlich,
was ich sage,
nicht für das, was Du verstehst.  

22.08.07 23:34

12175 Postings, 8676 Tage Karlchen_IISiehste - ich engariere mich auch für

Minderbemittelte.  

22.08.07 23:37

26159 Postings, 7637 Tage AbsoluterNeulingAh ja

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Ich bin nur für das verantwortlich,
was ich sage,
nicht für das, was Du verstehst.  

22.08.07 23:43

12175 Postings, 8676 Tage Karlchen_II"Ach ja" ist unter dem Durchschnitt.

Sachte nir jedenfalls mein Fahrstuhlführer.  

22.08.07 23:44

26159 Postings, 7637 Tage AbsoluterNeulinglieber unter dem durchschnitt...

...als unter dem führer, gell?
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Ich bin nur für das verantwortlich,
was ich sage,
nicht für das, was Du verstehst.  

22.08.07 23:48

12175 Postings, 8676 Tage Karlchen_IIAlso - was meinste? Wahrscheinlich den Pförtner.

Das mit dem "Führer" ist schon lange nicht mehr im Angebot.  

22.08.07 23:51

26159 Postings, 7637 Tage AbsoluterNeulingjedem berliner seinen fahrstuhlführer

das gibt dem leben des metropolisten einen sinn
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Ich bin nur für das verantwortlich,
was ich sage,
nicht für das, was Du verstehst.  

23.08.07 00:13

14559 Postings, 6743 Tage NurmalsoDa kommt man spät in der Nacht nach Hause,

macht den Computer an und findet dann vom staatsgepäppelten sogenannten Wirtschaftswissenschaftlertum stammtischgeprägtes Ejakulat in bildungsbürgerlicher Verpackung: 

Aber warste mal in Uecker-Randow? Da findeste Leute, die wie Gänse gestopft werden - in dieswm Fall mit Sozialtransfers. Die können deshalb schon nicht mehr laufen, dafür aber um so stärker jammern. Und natürlich gibts in so einer Gegend reichlich Nazis. ... Ich habe beileibe nicht gegen alle Ossies gehetzt. Überhaupt nicht. Meine Aussage bezog sicht lediglich auf den Durchschnitt. Um den Kern zu treffen. 

Also, um den faulen Kern zu treffen: Alles, was mir dazu einfällt, würde von irgendwelchen Moderatoren gelöscht werden, obwohl es natürlich die Wahrheit und vielleicht sogar noch erheblich untertrieben wäre.

 

23.08.07 00:24

5671 Postings, 6466 Tage LarsvomMarsAch nen Versuch wärs wert *g*

<img <img
Ministerium für außerplanetarische Angelegenheiten/
Außenkolonienkontaktdienst  

23.08.07 00:26
1

33 Postings, 6547 Tage ossi liebetze

wir ossis sind doch auch nur menschen  

23.08.07 00:29

1646 Postings, 6411 Tage iXRaeLkuemmer dich lieber um den chat ;-)

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der user kiiwii wird gebeten, einen mindestabstand von 3 postings einzuhalten.  

23.08.07 00:34

13393 Postings, 7734 Tage danjelshakewas is damit?

23.08.07 00:34

1646 Postings, 6411 Tage iXRaeLder geht nich mehr

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23.08.07 00:37

30831 Postings, 7230 Tage ScontovalutaDanny, morgen früh! Relaxe...

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23.08.07 00:39

13393 Postings, 7734 Tage danjelshakequark... der geht!

war doch gerade drin!

mfg ds


...be happy and smile

 

23.08.07 00:41

27374 Postings, 6480 Tage zockerlillykann nicht sein.....;-)!!

23.08.07 00:41

1646 Postings, 6411 Tage iXRaeLnaja, den abend ueber kam man entweder nich rein

oder man musste sich alle naselang neu einloggen, alles mit ner minute verzoegerung und so
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der user kiiwii wird gebeten, einen mindestabstand von 3 postings einzuhalten.  

23.08.07 00:43
1

27374 Postings, 6480 Tage zockerlillyminute?

23.08.07 01:13
1

11942 Postings, 6575 Tage rightwingchapeau, karlchen

mutig, wirklich interessant und in fragmenten gute ansätze. allerdings bin ich nicht deiner meinung, denn meine familie war seit jeher zweigespalten - insofern habe ich (durch häufigen kontakt) einen recht "erfahrungsbelasteten" blick, der mir sagt, dass alles etwas anders ist, als wir modernenmodernenmodernen leute es vermuten. die ddr hatte durchaus ihre bürgerlichen überbleibsel -und die widerstanden dem pseudoegalitären scheissdreck in ihren nischen ganz gut. dort waren ein geradezu nostalgischer anstand und eine gewisse -auch wohltuende- geschichtsstarre beheimatet, die -zugegebenermassen- zwar auch ganz alte lieder auf der pfanne hatten, jedoch einige tugenden pflegten, die in der schon recht hedonistisch geprägten brd bereits fast vergessen waren. in der breiten, systematisch kleingetretenen, mangel-geschädigten und bereits durchproletarisierten bevölkerungsschicht der ddr war natürlich kaum ein aufbruch oder erblühen kultureller grösse zu erwarten - dort regierte allenfalls die hatz auf die ersehnte levis und die paar lausig-leisen echos aus dem erträumten westen. jedoch: es gab ein überleben geistigen tiefgangs auch in den zeiten dicksten honnecker-miefs. schade, dass auch die wenigen bürgerlichen reste der ddr ihr grosses und wertvolles potential dem klagechor der wendeverlierer untergeordnet haben.

dank spd und explizit ihrer (mir bis aufs blut verhassten) nachgeburt (durchaus doppeldeutig gemeint) oskar l, der schon in den späten achzigern mit dicken versprechungen und forderungen aufwartete, können wir "wessis" es in punkto "staatsfixierung" durchaus mit den niederungen der däderä aufnehmen - die suggestion des sozialen nirvana, freibier, 35std etc für alle liessen grosse teile des mittleren bürgertums der brd in die fänge eines übermächtigen und immer wohlmeinenden staats glitschen. dass hierbei ein unguter wettbewerb der parteien um den punkt "wer verspricht am meisten" begann und auch gestandene konservative in die reihen der "progressiven" staatsadepten lotste zählt zu den wirklich tragischen entwicklungen - seither ist nirgends mehr das drin, was draufsteht. die popkultur die gute lernte ich dauerdenker schliesslich zu anfang der 90er so richtig kennen - als ernsthafter kunst- und philosophiefreund streckten mich die niederschmetternden phänomene der hedonistischen kultur ziemlich oft zu boden - da diskutierten plötzlich gebildete freunde über vorabendserien, plänkelten über vip-klatsch, genügten sich mit ps-strotzenden statussymbolen - anfangs eher selbstironisch und mit der postmodernen "alles geht"-mentalität, später dann mit ihrem tand unlösbar verwuchert. mittlerweile scheint etwas heilung einzukehren, allerdings nur für wenige - der rest fristet weiterhin sein leben vor dem tv-lagerfeuer.

das rechte schliesslich, diese unsäglich dämliche und mir zutiefst verhasste blockade der vernunft und menschlichen miteinanders mendelt sich im neuen deutschland eher zufällig und paradox zueinander ... schliesslich trieft der hass gegen die dunkelhäutigen und andersfarbigen in westdeutschland aus einem dummen und degenerierten herabsehen (du störst die perfekte optik hier) und einem widerwärtigen und selbstmitleidigen minderwertigkeitskomplex in ossimanien. anzünden sollte man in jedem fall beide verteter.  

23.08.07 01:17
1

12 Postings, 6950 Tage 25121975iraKarlchen,

dir hamse doch komplett das hirn zu geschi...., oder unter welchen Komplexen leidest Du?  

23.08.07 01:31
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13393 Postings, 7734 Tage danjelshakenaja so ganz unrecht hat er ja nich...

is schon manchmal peinlich wenn man die äußerungen der landleute so liest/hört :(
aber deutschland als einheit ist ja noch jung... dauert sicherlich noch ein paar jahre, bis wir "ein volk" sind. ich persönlich sehe mich trotzdem als deutscher, nicht als ossi :)

mfg ds


...be happy and smile

 

23.08.07 01:43

1646 Postings, 6411 Tage iXRaeLunite!

23.08.07 13:23

11942 Postings, 6575 Tage rightwingseltsam

... ich hätte gedacht, dass es hier heute hoch hergeht!  

23.08.07 13:32

129861 Postings, 7747 Tage kiiwiiV.d.Leyen: Dem Osten fehlt eine Zivilgesellschaft

SPIEGEL ONLINE - 23. August 2007, 13:01
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,501600,00.html

RECHTSEXTREMISMUS

Von der Leyen attestiert Osten fehlende Zivilgesellschaft


Arbeitslosigkeit, wenig Jobs für Jugendliche, abwandernde Qualifizierte: Die Gründe, warum es zu Vorfällen wie in Mügeln kommen kann, ist nach Auffassung des Familienministeriums lang. Der ernüchternde Befund: Selbst Programme für mehr Bürgergesellschaft scheitern in einem solchen Umfeld.

Hamburg - Nach der Hetzjagd in Mügeln sucht die Politik nach Antworten, welche Faktoren solche Ausschreitungen überhaupt möglich machen. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) steht in dieser Frage erheblich unter Druck, weil ihr Ministerium ein millionenschweres Programm für die Bekämpfung von rechtsextremen Strukturen verwaltet. Folglich erwartete man heute von der Ministerin Antworten auf die schwierige Frage.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen: Düstere Bilanz für den Osten
DDP

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen: Düstere Bilanz für den Osten
Doch der Report der Ministerin gibt wenig Anlass zur Hoffnung. In Meseberg, wo sich die Koalition zur Zukunftsrunde trifft, wird sie eine ernüchternde Bilanz der Arbeit für mehr Bürgergesellschaft vorlegen.



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MfG
kiiwii

 

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