Bei aller Liebe, aber China ist bei weitem nicht der Nabel der Welt und um einiges instabiler (wie man ja an den aktuellen staatlichen Eingriffen drastisch sieht) als die USA oder Europa. Und vor allem: sollte die USA gegen chinesische Waren Strafzölle einführen, würden sie wahrscheinlich versuchen, auch Europa mit ins Boot zu holen - bei Gelingen (ein Wollen vorausgesetzt) wäre das eine echte Katastrophe für die chinesische Wirtschaft. Und Gründe für solche Strafzölle sind leicht zu finden: fehlende Sozial- und Umweltstandards bei der Herstellung oder giftige Zutaten in den Produkte. Such dir was aus. Wirtschaftskrieg gegen die USA zu führen ist auch heute noch ein Selbstmordkommando, da die Amerikaner nicht allein da stehen...
Viel wichtiger aber, als solche Planspielchen: die chinesische Führung wünscht sich eine Art planwirtschaftlichen Kapitalismus. Das geht (offensichtlich) recht gut, wenn man eine auf Kosten der Ressourcen ein Wachstum erarbeitet. Die Frage ist aber: ist das nachhaltig? Ich bezweifle das. Und wenn das nicht nachhaltig ist, dann fragt sich, wann der Knickpunkt erreicht ist? Wenn man dem Wirtschaftswachstum den Verlust an Landesressourcen gegenstellt, dann schaut die Wirtschaftswelt ziemlich anders aus - da dürften beispielsweise die Schweiz aber auch die EU verdammt weit vorn liegen - in jedem Fall vor China und auch vor den USA. Hat jemand darüber Statistiken zur Hand?
Ich halte ein Wachstum durch extensive Ausbeutung der eigenen Ressourcen für nicht zeitgemäß. Wie seht ihr das? |