hallo, anbei Kopie meines beitrages hier bei ariva vom febr. 2014. ich hoffe es hilft dir deine frage zu beantworten.
preishistorie 08.02.14 20:29
hallo, wie versprochen etwas zum preishype der jahre 2007-2009.
der exorbitante Preisanstieg hatte seinen ursächlichen beginn aus nachfolgend geschilderten Faktoren begründet.
-im july 2007 wurde die mine 1 von uralkali geflutet. lange musste man davon ausgehen, dass die komplette mine geschlossen werden musste. die fördemengen aus dieser mine blieben aus.
-im sep/okt 2007 entstand zudem bei silvinit ein sinkhole, welches die Bahnlinie total zerstörte. der minenbertrieb konnte zwar eingeschränkt weiterbetrieben werden, jedoch konnte ein nur geringer teil abtransportiert werden.
-das jahr 2006, und besonders 2007 war weltweit ein sehr schlechtes erntejahr, mit dürre, Überflutungen uns sonstigen schäden. die mais- als auch Weizenernte fiel weltweit weit unter durchschnitt aus. dies trieb die commitidies sprunghaft nach oben.
z.b. verteuerte sich mais in eine jahr um 100% und bei Weizen waren es sogar atemberaubende über 300%. dies machte düngen für die Landwirte richtig lukrativ.
diese 3 Komponenten in einem Zeitraum sorgten für ein stetiges steigen der düngerpreise. Spitzenreiter und an vorderster front die bpc mit uralkali und belaruskali. dies war eine vollkommen neue Situation, von der der gesamte markt überrascht wurde, war doch bisher die preisfindung immer eine Sache der canpotex mit ihren Mitgliedern. so langsam bildete sich, anfangs von markt unbemerkt ein Oligopol(eigentl. duopol). man wollte mehr verdienen -und man war sich einig. k+s blieb "eigenständig" und außen vor.
es war ein leichtes Monat für Monat höhere preise zu verlangen, die dem markt zur verfügung stehende menge wurde immer abverkauft (aufgrund der teilweise förderausfallmengen).
die firmen verdienten sich "dumm und dämlich". kali war in aller munde. nun wollten auch die kumpels in canada (zu recht!) am erfolg ihres Unternehmens verdienen. es wurden Lohnerhöhungen vom mehrfachen!!! des gehaltes gefordert. mines bei pot, als auch bei mosaic wurden über Monate bestreikt und nur im slow go gang betrieben. d.h. die Produktion wurde nochmals künstlich verknappt.
nachdem nun die kumpels mit ca. 50%!!!! mehrlohn zufrieden waren und wieder ihre arbeit aufnahmen, wollten nun auch die Mitarbeiter der transportgesellschaften (überwiegend privat betriebnene Eisenbahnstrecken in Canada) ihren opulus durchsetzen. nachdem man freiwillig nichts herausrückte, tat man was? man streikte:)
die nun wieder angelaufene Produktion wurde nicht mehr zügig abtransportiert. der markt spielte verrückt -und in erster Linie die Oligarchen um uralkali und belaruskali. man versuchte 1000usd kalipreis durchzusetzen. was dann geschah, ist ja wohl allen bekannt.
von k+s war dieser künstliche Hype nie!!! gewollt. alleine schon das besondere vertrauliche Verhältnis zu seinen kunden, den überwiegend europäischen Landwirten, würde darunter leiden. silvinit, als auch k+s waren die ersten, die diesen Wahnsinn durchbrachen und moderate (heute wäre man froh, wenn man auch nur in die nähe kommen könnte:)) preise verlangte. dies sah man natürlich nicht gerne im einigen duopol -und rüstete auf.
ab 2008/2009 schossen die explorerfirmen, die nach kali suchen, nur so aus dem boden. war wie eine goldgräberstimmung. selbst heute, nachdem den meisten klar ist, dass kali kein seltenes gut ist, und auch heute schon mehr als reichlich gefördert wird, träumen noch einige von Zeiten wie anno dazumal. nur diese werden so nie!!! mehr kommen.
wie oben begründet war dies eine einmalige Situation, in der sich selbst chinesische und indische Händler von großen Staatsunternehmen "verprostituiert" vorgekommen sind.
wer auf ähnliche wieder hofft, sollte sich schnell verabschieden. die chinesen haben mittlerweile mit ihren 10,8 m yt fast schon ihren Eigenbedarf für jahr gedeckt. sollte, wie fertecon es annimmt, das laosprojekt mit 2,5 mio yt in betrieb gehen, kön nte man locker seinen Eigenbedarf jetzt schon decken. bisher ging fertecon in der Endphase von bis zu 8mio y/t aus.
der markt der (nahen?)Zukunft wird sicherlich in Afrika liegen. und hier meine ich fährt k+s jetzt schon eine richtige Strategie, sieht man sich die Präsenz in wichtigen ländern an. heutige schüler sind die morgigen Partner:)
in diesem sinne ein schöne restliche Wochenende und glück auf! |