Ähnlich den Handelswegen russischen Erdöls dürften auch Russische Kalilieferungen ihren Weg nach China und Indien finden. Nachdem Russland gemeinsame Grenzen mit China und Indien hat, dürften weder europäische noch us-amerikanische Sanktionen dauerhaft russische Kalilieferungen in die besagten Regionen verhindern.
Letztlich führen die Sanktionen zu einer Umverteilung der weltweiten Angebotsmengen.
Die USA haben den weltgrößten Kaliproduzenten Kanada unmittelbar vor der Haustür. Lediglich die EU dürfte für die Dauer des Ukraine-Kriegs von nachhaltig signifikant erhöhten Kalipreisen betroffen sein, da die hohen Transportkosten einen Kaliimport aus Übersee deutlich verteuern und die EU ihren Markt gegenüber dem zweit- und drittgrößten Kaliproduzenten Russland und Belarus tatsächlich einigermaßen wirksam abgeschottet hat.
So findet K+S als größter EU-Kaliproduzent im EU-Binnenmarkt bis auf weiteres ein nahezu perfektes Wettbewerbsumfeld vor und kann seine Preise gerade so hoch setzen, dass Überseeimporte nicht wettbewerbsfähig sind.
Solange die Russlandsanktionen in Kraft bleiben, dürften für K+S in der EU weiterhin paradiesische Zustände herrschen. Weshalb die Börse diesen Fakt offensichtlich nicht einpreist, ist mir ein Rätsel.
K+S ist einer der größten Profiteure der EU-Russlandsanktionen und es scheint aktuell doch sehr wahrscheinlich, dass die Sanktionen noch viele Jahre lang bestehen bleiben, oder glaubt hier jemand ernsthaft an ein schnelles Kriegsende? |