Wir befinden uns nach meiner Einschätzung in der letzten Phase der Übertreibung - die sinkenden Kurse erzeugen einen tiefen Pessimismus, der wieder auf den Preis drückt. Der Kurs fällt ins Bodenlose. Das ist die Panik, die Papiere werden verschleudert. Die letzten Phase dauert immer so lange, bis auch kleines Ereignis aus irgendeiner Richtung den Teufelskreis durchbricht. Das kann ein HFs sein der an einem wichtigen Punkt eindeckt. Wenn wie hier bei 10 € dieses kleine Ereignis bei Übertreibung nicht kommt, dann tobt sich diese letzte, rein psychologisch bedingte Phase an der Aktie langsam aus. Und irgendwann wendet sich die Börsentendenz ohne jeden erkennbaren Grund zur Überraschung der Beobachter und auch der Experten, die darauf nicht vorbereitet sind. Dann beginnt die zyklische Gegenbewegung speziell bei einer Aktie wie K+S langfristig wie aktuell hier mittelfristig. Ist im Zyklus wie Ebbe und Flut. Kosto hat auch hier die Gründe für das Gezeitenspiel: Es gibt zwei Arten von Aktienbesitzern, die Hartgesottenen und die Zittrigen. Ihre Entscheidungen sind das Ergebnis der drei großen G. Das erste G steht für Geld , das zweite für Geduld und das dritte für Gedanken . Unter Geduld verstehe ich die Nerven, nicht auf jedes kleine Ereignis heftig zu reagieren. Wer Gedanken hat, handelt intellektuell - nicht unbedingt richtig oder falsch, aber doch mit Überlegung und Vorstellungskraft. Es genügt nicht, Geduld zu haben, wenn man über kein Geld verfügt. Geld allein nützt auch nichts, wenn man keine Geduld hat. Und wenn man keine Geduld hat, kann man nicht abwarten, bis sich die Gedanken verwirklichen. Und wer keine Gedanken hat, kann auch mit Geduld nichts anfangen. Diese drei G sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn eines von ihnen fehlt, ist der Börsenteilnehmer ein Zittriger. Er reagiert zu schnell auf jedes noch so unbedeutende Ereignis. Er hat keine Vorstellungskraft und handelt somit nicht mit dem Kopf, sondern rein emotional. Kaufen die anderen, kauft er auch; verkaufen sie, verkauft auch er. Er ist ein Molekül der Masse und handelt mit ihr (die "verrückte Menge", wie Sir Isaac Newton, auch leidenschaftlicher Spekulant, sagte). Die große Frage besteht also darin, in welchen Händen die große Masse der Papiere liegt. Besitzen die Hartgesottenen den größten Teil der Aktie, ist die Börse - sogar wenn die Nachrichten ungünstig ausfallen - zu einer Aufwärtsbewegung bereit. Wenn eine gute Nachricht eintrifft, explodiert sie sogar. Ist jedoch das Gros der Papiere in den Händen der Zittrigen, kann es schon bei der ersten schlechten Nachricht zu einem Debakel kommen. Fallen die Kurse bei steigenden Umsätzen, ist es ganz sicher, dass eine Riesenquantität von Aktien von den Ängstlichen zu den Nervenstarken übergeht. Es kommt sogar zu einem Moment, in dem die Zittrigen ausverkauft haben und die Aktien nur noch in den sicheren Tresoren der Hartgesottenen liegen. Jetzt haben die Zittrigen das Geld und die Abgebrühten die Papiere. Wenn nach dem generellen Ausverkauf die Kurse einen Boden finden und dort eine Zeit lauern und sogar auf schlechte Nachrichten hin nicht zurückfallen, ist das ein Beweis, dass der Markt bereit ist zu einer neuen Aufwärtsbewegung - auch ohne gute Nachrichten. Dutzende von Beispielen können diese Theorie untermauern, die vom Anleger verlangt, sich antizyklisch zu verhalten. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan. Man muss dazu ein wirkliches Training absolvieren, einen starken Charakter haben und vielleicht sogar zynisch sein, um bei zu Tode betrübter Stimmung einzusteigen. Es gibt unter den Marktteilnehmern 90 Prozent Zittrige und maximal zehn Prozent Hartgesottene . Das sagt mir jedenfalls meine Erfahrung. Und ich behaupte nicht, dass bei K+S keine Probleme vorliegen. Die sind aber im Sektor zu lösen und wie gestern erneut zu sehen Mosaic, wird hier konzertiert gegengesteuert. Übrigens war Isaac Newton Pleite an der Börse. Sein Statemant dazu. >Ich kann die Sternenbahnen auf die Sekunde berechnen, eine irrationale Masse ist nicht möglich!
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