DNA und BSE Analytik bietet Messtechnik für die Bereiche Umwelt, Life Science, Biotechnologie und Energie Rekordaufträge bringen Analytik Jena auf den Wachstumspfad zurück. Die Hightech-Aktie hat großes Aufholpotenzial. Lesen Sie mehr über die Hintergründe ... Von Florian Söllner Wo liegen an der Börse noch größere Chancen, als in einer Krise? In einer Krise, die nur auf dem ersten Blick eine ist. Umsatzausfälle bei Töchtern haben die Analytik-Jena-Aktie in die Tiefe fallen lassen, doch im Kern sind die Jenaer gesund. "Das Hauptgeschäft läuft herausragend gut, solch hohe Auftragseingänge hatten wir im August bisher noch nie", verrät Analytik-Chef Klaus Berka im Gespräch mit dem Aktionär. Noch am 7. Juli musste Berka weniger Stimulierendes vermelden: Ein Umsatzeinbruch um 34 Prozent auf 48,6 Millionen Euro im 9-Monatszeitraum des Geschäftsjahres 2004/05 führte zu einem Verlust in Höhe von 0,13 Millionen Euro. Grund waren Verschiebungen im Projektgeschäft. Die Analytik-Jena-Tochter AJZ Engineering übernimmt hier die Planung und Ausrüstung von Kliniken und Laboren. Doch selbst hier deutet sich ein Aufschwung an: AJZ gab erst Ende Juni den Vertragsabschluss zur Errichtung eines Dialysezentrums in Russland für 90 Millionen Euro (Fertigstellung 2008) bekannt. AJ-Tochter erfolgreich mit BSE-Kit
Noch besser entwickelt sich derzeit das Kerngeschäft. Analytik Jena bietet hier für industrielle und wissenschaftliche Anwender Analysegeräte an. Ein gerade neu eingeführtes Produkt ist etwa der "SpeedCycler". Dieser kann von bestimmten Abschnitten der DNA zahlreiche Kopien anfertigen - und das bis zu zehnmal schneller als die Konkurrenz. Damit können Proben auf Erbkrankheiten analysiert oder der genetische Fingerabdruck ermittelt werden. Neben der instrumentellen Analytik ist die Gesellschaft auch in der Molekularbiologie tätig. Und das zunehmend erfolgreich. So hat die 51-Prozenttochter Roboscreen nun bereits den ersten Vertrag zur Lieferung eines BSE-Testes nach Irland für 0,5 Millionen Euro abgeschlossen. Analytik Jena erwartet den neuen Planzahlen zufolge dieses Jahr einen operativen Gewinn von rund 0,5 Millionen Euro. Ein Ziel, das Berka zufolge "sehr sicher" erreicht wird. Trotz des Rückganges der liquiden Mittel im abgelaufenen Quartal auf fünf Millionen Euro benötige die Firma angesichts des erwarteten positiven Cashflows keine Kapitalerhöhung. Fantasie im Ausverkauf
Der Ausrutscher bietet Anlegern günstig die Möglichkeit einzusteigen. Derzeit wird die Firma nur mit 17 Millionen Euro bewertet, dies ist gerade einmal ein Viertel der für dieses Jahr angestrebten Umsätze in Höhe von 68 Millionen Euro. Viel zu wenig für ein reinrassiges Technologieunternehmen mit viel Fantasie. Artikel aus DER AKTIONÄR 39/05 |