Klar verstehe ich, dass man als Steuerzahler nicht für den Fehlgriff von Anlegern zahlen will. Als Anleger bin ich allerdings zu Mitteilungspflichten, Steuerabgaben bzgl. meiner Investments verpflichtet. Dies bietet dem Staat Einblick in meine Vermögensverhältnisse sowie Zugriff auf meinen Erlös. Wenn ich zocke oder in pinksheets investiere, o.k. - mein Risiko, mein Problem.
Aber ein Investment am Finanzstandort Deutschland, im Dax, bei mehrgleisiger Kontrolle, da erwarte ich schon, dass die präsentierten Zahlen - von Steuerbüro, Finanzamt und Wirtschaftsprüfer abgesegnet - ja, dass die verdammt noch mal stimmen. Und wenn dann die Bafin und das Finanzministerium Hinweise haben und dies schon seit Jahren - dann sind Haftungsansprüche gegen die Behörden und Prüfinstitute für mich gegeben.
Da ich die Pressehetze, die ja nur in Puzzlestückchen kam, um immer wieder neue Artikel zu verkaufen, mit meinem damaligen Kenntnisstand übelst kritisiert habe, ebenso wie die Bafin, die auch "dicht" machte, sah ich mich absolut desinformiert. Attestierte JA bis 2018 und keine rechtlichen Schritte gegen Wirecard bis vor kurzem, sowie das grandiose Wachstumspotential - das hat mich in der Aktie gehalten und mich auch zu Nachkäufen motiviert.
Also macht jetzt bitte kein Fass auf, dass die Geschädigten ihr Fähnchen im Wind drehen: wir wurden von Wirecard getäuscht und von den Aufsichts- und Kontrollorganen im Regen stehen gelassen.
UND: die gelegentlichen hämischen Seitenhiebe mancher: Häme ist nicht selten das Ausleben eines pervertierten Gerechtigkeitsempfins von Neidern. Also, nachtreten ist echt unsportlich. |