Im Gegensatz zu den vermuteten enormen Shortquoten, die nicht meldepflichtig sind (angenommen werden teilweise bis zu 26%) gab es auf der Longseite zuletzt ebenfalls enorme Positionierungen. Goldman Sachs: 10,8%, Morgan Stanley: 10,3%, DWS: 6,0% etc. Diese drei allein machen mehr als die Leerverkäufe aus. Gar nicht berücksichtigt sind ebenfalls nicht gerade kleine Pakete von z. B. Citigroup, Artisan, BoA oder Blackrock.
Diese krasse Polarisierung deutet klar auf erhebliche Risiken auf der einen oder anderen Seite hin, aber eben auch auf immense Chancen, je nach Ergebnis des KPMG-Berichts. Wenn der veröffentlicht wird, dürfte es zum echten Showdown an der Börse kommen, eine Seite wird dann gnadenlos ausbluten. Vermutlich die Leerverkäufer, denn von denen kommt seit etlichen Monaten nichts Neues, während Wirecard immer neue Kooperationen und damit florierende Geschäftsentwicklung meldet, der Kurs sich aber per Saldo innerhalb der (grob) letzten 1 1/2 Jahre nicht wesentlich verändert hat. Wer sich mal die Mühe macht, den Langfristchart seit z. B. 2015 oder 2016 zu analysieren und diesen mit der Geschäftsentwicklung der entsprechenden Jahre abzugleichen, könnte angesichts des Ausblickes für 2020 und danach auch weiter in die Zukunft glasige Augen bekommen. Kursziele, die dann z. B. in einem Jahr von den diversen Analysten ausgegeben werden, könnten dann nämlich Kursregionen betreffen, die heute noch als Mondkurse abgetan werden. Weder McCrum oder die FT, noch sonst irgendwelche Berufsbasher werden dann den Kurs noch aufhalten können. |