Ist zwar mal eine bessere Analyse, aber es bleibt anal und davon halte ich nicht viel. Stell sie trotzdem rein, wenn die nämlich einen Verkauf empfehlen, wird es bald wieder aufwertsgehen. Mai bis Juli gibt es auch hier eine Trendumkehr, meine ich...
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Schmack Biogas verkaufen (SES Research GmbH)
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von SES Research, Dr. Karsten v. Blumenthal, rät die Aktie von Schmack Biogas (ISIN DE000SBGS111/ WKN SBGS11) unverändert zu verkaufen.
Schmack Biogas habe am 26.2.2008 vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 vorgelegt, die unter den Konsenserwartungen (Umsatz: 142 Mio., EBIT: -6,9 Mio.) und den SES Research-Schätzungen gelegen hätten. Die Unternehmensguidance für 2007 (Umsatz: EUR 140 bis 150 Mio., EBIT: -6 Mio.) sei klar verfehlt worden.
Wesentliche Gründe für die schwachen Jahreszahlen seien: Der starke Rückgang der landwirtschaftlichen Nachfrage, die traditionell ein wichtiger Absatzkanal für Schmack Biogas gewesen sei, Projektverzögerungen, die zu einer Verschiebung von Umsatz und Ertrag nach 2008 führen würden und hohe Kosten bei der Entwicklung von größeren und multi-feedstockfähigen Biogasanlagen.
Für 2008 habe Schmack Biogas eine wenig konkrete Guidance herausgegeben, die von steigenden Umsätzen und einem "wesentlich verbesserten EBIT" ausgehe. Dies dürfte Schmacks Unsicherheit über den Erfolg der Entwicklung größerer Anlagen und der Multifeedstockstrategie widerspiegeln. Schmack selbst rechne mit einem schwierigen ersten Halbjahr. Erst zur Jahresmitte dürfte erkennbar werden, ob die Standardisierung der neuen Technologien gelinge und ob Schmack die Kostenbasis wieder besser in den Griff bekomme.
Die Ankündigung eines Kostensenkungsprogramms lenke den Blick auf die unbefriedigende Kostensituation des Unternehmens. In den ersten 9 Monaten des Jahres 2007 seien die Herstellungskosten höher als der Umsatz gewesen. Schmacks Kostenstruktur sei auf höhere Umsätze ausgerichtet. Das schwächere Wachstum führe zu einer langsameren Fixkostendegression und mache ein Gegensteuern notwendig.
Der höhere Verlust in 2007 reduziere die liquiden Mittel, die für das geplante Wachstum insbesondere des Eigenbetriebs von Biogasanlagen benötigt würden. Spätestens in 2009 dürfte sich Schmack weiteres Fremdkapital beschaffen oder eine Kapitalerhöhung durchführen, um den Aufbau des Eigenbetriebs zu finanzieren. Alternativ bliebe die Möglichkeit, das Investitionsprogramm zu strecken - und das Wachstum zu beschränken.
Die geplante Erhöhung der Einspeisevergütung für Biogas in 2009, das Gaseinspeisegesetz, das Biogas einen bevorrechtigten Zugang zum Gasnetz gebe, und das Wärmegesetz, dass die Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien fördere, sollten im nächsten Jahr die Treiber für einen schnell wachsenden Biogasmarkt sein. Daran dürfte auch Schmack partizipieren. Insbesondere die zusätzliche Förderung von kleinen "Gülleanlagen" mit 2 Ct/kwh sollte Schmack den weitgehend zum Stillstand gekommenen Kleinanlagenmarkt wieder öffnen.
Das erste Halbjahr dürfte im Zeichen technologischer Herausforderungen und einer weiterhin unbefriedigenden Kostenstruktur stehen. Schwache Quartalsergebnisse und Verzögerungen bei der Standardisierung der neuen Technologien könnten die Aktie belasten.
Zwar sollte Schmack Biogas im Jahresverlauf den Turnaround schaffen, allerdings dürfte das operative Geschäft in 2008 kaum profitabel sein, daher werde die EBIT-Schätzung für 2008 gesenkt. Das niedrigere Nettoergebnis in 2009 resultiere aus einem gestiegenen Finanzierungsbedarf und entsprechend höherer Zinsbelastung (SES Research unterstelle Fremdfinanzierung).
Das neue Kursziel auf der Basis eines aktualisierten DCF-Modells laute EUR 16,50 (alt: EUR 21,40). Auch der Peergroup-Vergleich mit Envitec und BioKraftstoff Nord ergebe eine signifikante Überbewertung von Schmack Biogas (KGV 2009: 14 vs. Peergroup KGV von 10).
Die Analysten von SES Research empfehlen weiterhin, die Schmack Biogas-Aktie zu verkaufen. (Analyse vom 27.02.2008) (27.02.2008/ac/a/d) Analyse-Datum: 27.02.2008
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