kleine Zusammenfassung, Während Australian Vanadium Limited sich auf den Bergbauaspekt der Rohstoffgewinnung konzentriert, fokussiert sich VSUN Energy auf die Entwicklung des Marktes für Vanadium-Redox-Flow-Akkumulatoren. Als Tochterfirma deckt das Unternehmen Projektanalyse, Installation und Wartung von VRFBs ab. Bei den Projekten von VSUN handelt es sich um reine Batterieprojekte und solche, die unmittelbar in Kombination mit der Erzeugung regenerativer Energien (beispielsweise Photovoltaik-Anlagen) eingerichtet werden. Testen an der Ladesäule
Im Zentrum des Batterie-Business steht erwartungsgemäß die Elektromobilität: Kürzlich wurde von VSUN die erste Phase einer Testreihe abgeschlossen, die ein faktisch „grünes Netz“ für Elektrofahrzeuge begründen könnte. Bei diesen Tests wurde eine kleine, mit Solarenergie gespeiste VRF-Batterie mit einer Leistung von 5 Kilowatt / 30 Kilowattstunden (5kW-30kWh) eingesetzt. Mit einer solchen Technik ließen sich autonome Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Australien einrichten, die unabhängig vom Netzstrom funktionieren. Selbst entlegene Stationen könnten auf diese Weise mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Anschub für Elektromobilität in Australien
Bei der Erprobung der Ladestation war politische Prominenz anwesend: Patrick Gorman, Bundesabgeordneter für Perth und selbst Besitzer eines Tesla (NASDAQ:TSLA), unterstützte VSUN Energy beim Testlauf. Natürlich nicht ohne wirtschaftspolitische Intention, gelten doch die Arbeiten von VSUN als potentiell bedeutender Impulsgeber für die australische EV-Branche.
Tatsächlich sind Elektrofahrzeuge in Australien, verglichen mit anderen Nationen, noch nicht allzu populär. Ein Umstand, der den Siegeszug der strombetriebenen Fahrzeuge Down Under bremst, ist in der Tat die mangelnde Verfügbarkeit der Ladestationen und die weiten Entfernungen zwischen ihnen. Gelänge es, in Australien ein verlässliches, vom Stromnetz unabhängiges Ladesystem für Elektrofahrzeuge zu schaffen, wäre das ein wichtiger technologischer Fortschritt und Marktbeschleuniger. Die Vorzüge der VRFB-Technologie
Faktisch eignen sich VRFBs ausgezeichnet für die Ladung mit und Speicherung großer Mengen erneuerbarer Energie. Da der in ihnen enthaltene flüssige Vanadium-Elektrolyt sich nicht verbraucht, können theoretisch Tausende Batterien in Elektrofahrzeugen an einer einzigen Ladestation mit VRFB-Speicher aufgeladen werden. Die Stromerzeugung bleibt dabei stabil, die Stromspeicher lassen sich, ohne Kapazitätsverlust, zehntausende Male zyklisch neu aufladen.
VRFBs halten darüber hinaus durchaus hohe Temperaturen aus, ohne dass Explosionsgefahr besteht, denn der Elektrolyt ist nicht entflammbar. Also könnten sie sogar unter gewisser Hitzeeinwirkung eingesetzt werden. Bei vollsonnigen Bedingungen sind in Australien Umgebungstemperaturen von über 40°C keine Seltenheit; freistehende Ladestationen würden sich entsprechend aufheizen – kein Problem für die VRF-Batterien.
Bemerkenswert ist zudem die mit über zwanzig Jahren extrem lang bemessene Lebenszeit einer VRFB-Zelle. In ihrer Haltbarkeit ist die Technik Photovoltaik-Anlagen und Windturbinen ebenbürtig. Somit handelt es sich um eine nachhaltige Möglichkeit zur Speicherung erneuerbarer Energien. Damit nicht genug: Ist die mechanische Lebensdauer der Batterie ausgereizt, kann das der darin enthaltene Vanadium-Elektrolyt recycelt und weiterverwendet werden – praktisch unbegrenzt. VRFB als Universallösung?
Bei den weltweiten Klimaschutzbemühungen ist die Verminderung des CO2-Ausstoßes ein zentrales Mittel. Laut Zamien Sumich, dem Business Development Manager von VSUN, stellen VRFBs das „fehlende Puzzleteil“ bei der Versorgung mit emissionsfreien Energien dar. Der Einsatz solcher Batterien könnte sich als eine Schlüsselkomponente in Bezug auf die Speicherung und netzunabhängige Nutzung von regenerativem Strom erweisen.
VRF-Energiespeicher genügen sämtlichen Anforderungen für das Aufladen von Elektrofahrzeugen, indessen sind sie nicht auf Einsatzmöglichkeiten im Rahmen der Elektromobilität beschränkt. Vielmehr lassen sie sich in vielseitigen Projektszenarios einsetzen. VSUN Energy installiert derzeit zum Beispiel VRFBs in der Landwirtschaft, im Bergbau, in Gewerbe- und in ländlichen Wohngebieten. Zusätzlich wird an der Entwicklung einer Batterie für den städtischen Wohnungsbau gearbeitet. Kooperationen mit starken Partnern
VSUN Energy arbeitet bei seinen VRFB-Projekten mit den Partnerunternehmen V-Flow-Tech (Singapur) und der Gemtek Group, einem Experten für Elektromobilität zusammen.
Gemtek, ein Anbieter für Hard- und Software für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Sitz in Malaga (Western Australia) hat schon zahlreiche Stromsysteme mit Ladetechnologien getestet. Große Bedeutung misst man der Entwicklung von Fachwissen für Ladelösungen mit erneuerbaren Energien bei, die den jeweiligen Umgebungsanforderungen angemessen sind. Das bezieht sich sowohl auf die spezifischen Ansprüche etwa von Bergbau, Agrarwirtschaft oder anderen regionalen Anwendungsszenarios, aber auch Umweltfaktoren (wie beispielsweise den hohen Temperaturen in Australien) oder entlegenen Standorten. Markpositionierung durch Rohstoff und Produktion aus einer Hand
VSUN Energys Mutterkonzern Australian Vanadium Limited, ein an der ASX notiertes Unternehmen, entwickelt südlich der Stadt Meekatharra in Western Australia sein gleichnamiges Flaggschiffprojekt. Es handelt sich um eines der bedeutendsten und hochwertigsten Vanadium-Vorkommen weltweit. Mehrwert für seine Aktionäre schafft Australian Vanadium durch die Lieferung von Vanadium für die Stahlindustrie sowie für VRFBs – beides wichtige Marktsegmente, die von Vanadium abhängig sind.
Das Geschäftsfeld von Australian Vanadium beschränkt sich indes nicht auf den Abbau des kritischen Rohstoffs, sondern umfasst gleich eine komplette Wertschöpfungskette, inklusive Bergbau, Produktion und nachgelagerter Verarbeitung. Hinzu kommt das Engagement für die Entwicklung eines Marktes für Batteriespeicher. Die Batterietests von VSUN sind ein bedeutsamer Teil dieser Unternehmensstrategie. Batterien „made in Australia“
Australian Vanadium Limited zielt darauf ab, den Markt für Batteriespeichertechnologie in Australien auszubauen. So betont Geschäftsführer Vincent Algar, dass das Unternehmen nicht nur beabsichtigt, sein Vanadium international am Markt anzubieten. Vielmehr will man innerhalb von Australien vollständig „vertikal integriert“ sein. Das versetze die Firma in die Lage, die Batterien zu reduzierten Kosten zu produzieren und zugleich lokale Wertschöpfung zu betreiben, etwa durch die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Dabei setzt Autralian Vanadium auf nachhaltige Kooperationen in verschiedenen Stufen dieser Produktionswertschöpfungskette. Dazu gehören der Einsatz von „grünem“ Wasserstoff bei Produktion und Transport, die Verwendung erneuerbarer Energien und die Erzeugung von Nebenprodukten. Durch letztgenanntes können der anfallende Abfall bei der Lagerstätte reduziert und darüber hinaus zusätzliche Einnahmen generiert werden. Praxis-Projekte für autarke Stromversorgung
Zwar ist Australian Vanadium bei seinem Bergbauprojekt noch in der Entwicklungsphase, doch unweit von Kwinana (bei Perth) errichtet man bereits eine Produktionsanlage für den Vanadium-Elektrolyt. Dieses Unternehmen ist schon weit vorangeschritten: Der Planung gemäß sollte die Anlage gegen Ende des ersten Quartals 2022 in Betrieb gehen und eine Jahresproduktion von 33 MWh anliefern. Damit wäre Australian Vanadium dazu in der Lage, batteriefähiges Vanadium von der Mine über die Elektrolytanlage bis zur Batterie zu liefern – und dies, ohne dass irgendein Produktionsschritt ins Ausland ausgelagert werden müsste. Die VRFBs werden in diesem Szenario gleich einem Praxistest unterzogen: Sie sollen die Energie für Mine und Verarbeitungsanlage liefern und damit ihre Tauglichkeit in industriellem Maßstab unter Beweis stellen. |