Wenn man sich die strategischen Planungen bei Streetscooter näher betrachtet ergeben sich folgende Konsequenzen :
1. Man baut nicht erst zwei kleine Fabriken und dann eine für 100 000 Kleintransporter, wenn nicht eine ausreichende Nachfrage dafür vorhanden ist. Natürlich reichen die beiden kleinen mit 20 000 Stück auf Dauer nicht einmal für die Post. Aber gleich einen so großen Produktionssprung kann man nur machen, wenn zumindest zwei größere Kunden verbindlich nachgefragt haben. Dazu muss man auch die langfristige Verfügbarkeit beachten, die auch für Großkunden immer wichtiger wird, je größer die eigene Flotte ist. Und der Faktor Zufriedenheit überwiegt alles, bedeutet aber auch, dass für Großkunden weit mehr produziert werden muss als die 20 000 in Deutschland hergeben. Ich vermute mal, dass es gerade auch die Japaner sein werden, die alleine schon wegen ihrer Insellage besonders viel letzte Meilen benötigen und mit 500 Stück, die sie schon haben, bereits ein ausreichend großer Zufriedenheitskern erzeugt worden ist, der den Einstieg in den vollen Umstieg bedeuten kann. Und das wäre mehr als die gesamte Flotte der Post in Deutschland.
2. Die Kundenzufriedenheit bedeutet für Streetscooter, dass sich die Großkunden mit ihrer Marktpräsens konsequent weiterentwickeln, was zwangsläufig Anschlußkäufe zu Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit bedeutet. Die längerfristige Folge davon ist, dass Streetscooter seine Kapazitäten auf höchsten Niveau anpassen, das heisst erweitern, muss. Früher oder später wird die ganze Welt gerade auf der letzen Meile die Fahrzeuge auf Elektromobilität umstellen. Das bedeutet, dass gerade der jeweilige Marktführer überproportional nachgefragt wird. Das beinhaltet spätestens dann aber auch regelmäßige Bestellungen bis hin zu turnungsgemäßen Daueraufträgen zur Anpassung der jeweiligen Flotten.
3. Der Schritt hin zur Großproduktion, die mit 100 000 Stück erreicht sein wird, bedeutet für die Post den langfristigen Einstieg in die Automobilbranche. Rein strategisch ist die Marktführerschaft in der noch Nische der Beginn der Ablösung der Marktführerschaft älterer Technologien, die für die extra zugeschnittenen Modellreihen der Works auf der letzten Meile einen technologischen Entwicklungssprung darstellen. Das erkennen nicht nur die Kunden an, sondern wird auch von Regierungen weltweit gefördert im Sinne der gegenwärtigen CO2 Thematik. Der Wert dieser Entwicklung bei Streetscooter ist gegenwärtig nicht überschaubar. Eine Abschätzung der Firmenwertes lässt sich derzeit nicht seriös vornehmen. Dafür ist schon zuviel Potential vorhanden, das man nicht aus der Hand gibt. Aus derzeit 120 000 lassen sich ohne Probleme 600 000 machen, das gibt der weltweite Markt für Kleintransporter her, besonders dann, wenn alle Flotten auf Elektromobilität umgestellt werden sollen. Nur was ist eine Firma Streetscooter wert, die wirklich 600 000 Kleintransporter baut ?
4. Die Vorreiterschaft der Post bei der Umstellung auf Elektromobilität wird derzeit fast gar nicht von der Post in der Öffentlichkeit angepreist. Statt Werbung für eine saubere und CO2 freie Lieferung sehen wir nur
https://www.youtube.com/watch?v=Mf5MPg_ZOgM
Das passt zwar, trifft aber nicht den Nerv der Zeit. Hier hätte Greta ein paar Buntstifte für ihr nächstes Plakat ordern können und Bryan Adams hätte coolerweise Barry McGuire für Eve of Destruction Platz machen können. (Oder man hätte den Chardlord um ein paar Zeilen bitten können:
In the year 2525, if Greta is still alive... In the year 3535, ain´t gonna need to tell the truth, tell no lies everything you think, do and say is in Donald´s pill*, you took today...) hähä !
Übrigens sind die Work XL natürlich auch Works, von denen die Post in der ersten Tranche 500 Stück geordert hat, und die bereits für die Post fahren. Nicht überall, aber eben auch für den Expressdienst. Alles Gute
Der Chartlord
*Donald´s pill ist natürlich die Pille von Donald Trump, nur wer weiss schon, was da drin ist ! |