Der Journalist schreibt hier von einer ausgeprägten Demonstrationskultur in Deutschland... (habe ich zwar bisher noch nicht so erlebt...) und spricht dabei die Demo "#unteilbar" an und wird nicht müde, zu erklären wie friedlich die verlief... um dann im nächsten Zug auf die G20 Krawalle einzugehen.
Aber mit keinem Wort wird erwähnt, dass beide Demos, aus der selben politischen Ecke heraus motiviert waren.
Indifferenter kann mans nicht mehr betrachten, wenn es auch auf der Hand liegt, was schief läuft... so schweigt man es tot... bis es so laut wird und unüberhörbar... so wie diese Tage in Frankreich.
Wir haben in Deutschland genau so viel Potenzial für derartige Ausschreitungen: Altersarmut, Jugendarbeitslosigkeit, steigende Kriminalität, hohe Steuern u. Abgaben... überteurte Mieten... so dass kaum Geld zum "leben" bleibt.
Alles in Allem entwickelt sich Europa zum Pulverfass. In Frankreich eskalierte es halt mal wieder... so wie fast jeden Freitag in Paris. Auch in Schweden gewöhnte man sich an Krawalle in Problemvierteln. Übrigens, die haben immer noch keine Regierung.... was auch nicht stabilisierend wirkt.
Italien u. Spanien werden die nächsten "Brandherde"... hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen, keine Hoffnung auf Arbeit oder besserung der Lage... und ein als übermächtig empfundenes EU Diktat verschärft das ganze noch. Zwar arbeitet die Regierung Italiens bereits dagegen an... doch wird es immer unwahrscheinlicher, dass es so einen Ausweg geben wird...
Frankreich ist ein Ausdruck der Verdrossenheit in der EU. Die MEnschen haben es satt, immer gesagt zu bekommen, wie gut es ihnen geht... wobei es offensichtlich ist, dass dem nicht so ist. Nur eine gefühlt kleine "Elite" profitiert... der Rest der Bevölkerung darbt.
Dass sich nun die Bauern auch noch anschließen... liegt vermutlich an den weiter gesunkenen Erzeugerpreisen. Diese sinken, da aus Deutschland verhältnismäßig billige Agrargüter nach Frankreich importiert werden. Zwar werden die Bauern nicht an den Problemen der Städter leiden, jedoch ist es auch hier existenzgefährdend... und somit ein Demonstrationsgrund.
Dass Franzosen sich gerne mal auf Demos wiederfinden, hängt mit ihrer Geschichte zusammen. Die Revolution von damals, auf die sind sie heute noch stolz, wirft ihre Schatten weit in die Zukunft voraus... und mahnt immer zur Wachsamkeit, nicht im buchstäblichen Sinne unter die Räder zu kommen.
Wir können nur hoffen, dass in Frankreich die Proteste weitgehend friedlich bleiben, und niemand ernsthaft zu schaden kommt. Wir können nur hoffen, dass die Sicherheitskräfte nicht über die Stränge schlagen... Die Bilder von den knienden Schülern waren schon etwas verstörend... auf den ersten Blick.
Macron sollte überlegen, ob nicht er der Hauptgrund für die Demo ist und nicht die Steuererhöhungen..?!?
Neuwahlen stehen ohnehin schon mehr oder weniger vor der Tür.
Schönes Wochenende... Grüße vom Lucky....
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