#rosskata:
Vielen Dank für deine ausführliche Beantwortung meiner Fragen!
Ja, da hast du sicher recht, dass die Zahlenvorlage im Februar, dazu geführt hat, dass der Kurs begann zurück zu laufen. Das läßt sich am Chart gut ablesen. Das ist schon spannend, dass der Kurs dann gleich um mehr als die Hälfte einbricht, wenn man bedenkt, dass die Anpassung der Guidance doch eher gering war. Aber du hast natürlich recht, es ist wohl diese Kombination von Umständen die letztlich zu dem Ausverkauf geführt hat.
Ich halte den Einfluss der Leerverkäufer hier allerdings für nicht sehr groß, zumal die Leerverkäufer in Summe lediglich 3,3%, das sind etwa 3,7 Mio Aktien, short sind. Die Börsenumsätze liegen bei Aixtron bei über 600k Aktien am Tag, womit DaystoCover bei 6 Tagen liegt. Ich sehe es genau umgekehrt. Umso höher der Streubesitz, umso niedriger der Einfluss der Leerverkäufer. Ein höherer Streubesitz bringt tendenziell höhere Umsätze (mehr Aktionäre handeln auch mehr). Der Handel der Leerverkäufer beeinflusst daher den gewöhnlichen Handel weniger. Die Kurse werden weniger bewegt, weil sie einfach untergehen.
Schau dir beispielsweise die von mir auch gehaltene AT&S-Aktie an. Hier liegen die Börsenumsätz nur bei einem zehntel von Aixtron. Die Shortquote liegt auch bei etwa 3%. Hier ist der Einfluss der Leerverkäufer auf den Kursverlauf damit wesentlich größer.
Die Frage ist, wie es weiter geht:
Klar ist, die Aktie ist mit einem KGV von unter 13 (2025) aktuell sicher günstig. Eine gewisse Gefahr ist, dass sich die Umsätze zwar halten lassen, die Margen aber wieder rückläufig werden. Im 1. Halbjahr lag die EBIT-Marge nur bei 9%. Das ist eine Halbierung gegenüber Vorjahr. Möglich, dass der Markt hier mehr Klarheit braucht, dass die Guidance des Vorstandes für das Gesamtjahr (EBIT-Marge von 22-25%) tatsächlich eingehalten werden kann. Begründet wurde die Margenschwäche mit Niedrigmargigen LED-Aufträgen im 1. HJ. Meiner Ansicht braucht es hier tatsächlich einen Kraftakt (oder anders gesagt - sehr hochmargige Projekte) im 2. HJ, dass sich das noch ausgeht.
In dem Zusammenhang frage ich mich dann auch, ob sich die guten Margen ganz generell halten lassen werden. Ich denke, das ist auch die Hauptsorge des Marktes.
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