gemeinsame Verhandlungsbasis und diese ist meiner Ansicht nach, nicht vorhanden.
Fakt ist, dass die Ukraine auf ihr Staatsgebiet nicht verzichten kann, aus wirtschaftlichen aber auch aus perspektivischen Gründen. Ein Verzicht würde evtl. ( wobei auch das unsicher ist ) den Krieg beenden, doch für wie lange? Das Risiko, dass Russland aufrüstet und sich den Rest der Ukraine einige Jahre später holen wird, ist viel zu hoch, als dass die Ukraine ein solches Angebot guten Gewissens machen könnte.
Denn Minsk I und II hat letztendlich ja gezeigt, dass diese Herangehensweise in einem Eigentor endet und man Russland nicht vertrauen kann. Selbst wenn man der Ukraine einen Bruch von Minsk II unterstellen würde, so würde es einen solchen Eroberungskrieg nicht im Ansatz rechtfertigen und geht weit über eine Retourekutsche hinaus.
Somit sind der Ukraine die Hände gebunden. Ohne ein klares Bekenntnis des Westens, der Ukraine bis zum Letzten, beizustehen, ohne einen NATO-Beitritt und Stationierung von NATO-Truppen in der Ukraine, kann die Ukraine kein Risiko eingehen.
Deshalb kann nur Russland ein Verhandlungsangebot machen, welches die Sicherheitsbedenken der Ukraine berücksichtigt und nicht wie bisher, vollkommen ignoriert. Das wäre aus Sicht aller Beteiligten äußerst wünschenswert, doch ist angesichts des in Russland existierenden Fanatismus schwer vorstellbar. Ein Land, welches für einen ANGRIFFSKrieg, der existenziell eigentlich unbedeutend ist, die Kriegswirtschaft ausruft und quasi All-In geht, will keine Kompromisse machen, sondern geht aufs Ganze, wie es einst das 3.Reich tat.
Dem kann man nicht mit Verhandlungen beikommen, sondern lediglich durch Herbeiführen einer krachenden Niederlage, welche Russland um Jahrzehnte zurückwirft und zum Umsteuern zwingt, wenn man nicht wie Nordkorea in einem Death End / Sackgasse enden will.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Russen gegen diese Kriegstreiberei aufbegehren und die Regierung zu Fall bringen, so wie sie einst die Sowjetunion zu Fall brachten. Das halte ich nach wie vor für möglich, jedoch angesichts des Verlaufs mittlerweile relativ unwahrscheinlich. Evtl. kann man darauf hoffen, dass eine mächtige Clique hinterrücks die Kriegsmachinerie sabotiert, wie Girkin dies immer wieder erwähnte. Doch auch das erscheint mir angesichts der nach wie vor bestehenden Handlungsspielräume der russischen Armee unwahrscheinlich.
Das wahrscheinlichste Szenario ist aus meiner Sicht daher ein Status Quo, ein nie endender Krieg, der jedoch mit jedem weiteren Jahr an Intensität abnehmen könnte, sich evtl. wellenartig in aktiveren und inaktiveren Phasen fortbewegt. |