Zwischen Schuld und keine Schuld steht noch die Fahrlässigkeit. Das war WDI augenscheinlich in jedem Fall. Fahrlässigkeit ist nun aber keine Straftat, indes grobe Fahrlässigkeit sehr wohl . Aber wenn dir Deine Bank einen (gefälschten) Kontoauszug vorlegt und Dein Prüfer sagt, das habe ich geprüft und das ist stimmig (siehe aktuelle Singapur Anklage)- mal ehrlich: welchen Vorwurf will man den Vorstand daraus basteln? So mal ganz juristisch - oder gerne auch menschlich.
Dann auf einmal bekommt E&Y einen Anruf 3-Tage vor dem eigentlichem Testat. Schau mal: "Haha die Dinger sind Fälschungen und das ist der Beweis, und jetzt musst Du Wirecard auflaufen lassen". E&Y hat natürlich auch den "geprüften" Konten geglaubt- ja warum auch nicht - welchen Vorwurf will man den daraus basteln?
Zufällig haben natürlich die Leerverkäufer noch auf 8Mio Aktien gesessen und diese genau zu dem Zeitpunkt in Perfektion auf den Markt geworfen... also welchen Vorwurf ich daraus Bastle, da fällt mir schon was ein.
Das die Bafin -ohne wirkliche Prüfung obwohl eine Einigung mit den Banken vorhersehbar war und Wirecard somit vom Geld abgeschnitten hat, ja -in der Tat- auch da fällt mir der ein oder andere Vorwurf ein aus dem sich etwas basteln ließe.
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Sollte man annehmen können das Wirecard einer koordinierten Aktion aufgesessen wäre, impliziert der letzte Punkt mit der Bafin aber definitiv nicht, dass diese "Insolvenz" verkehrt gewesen wäre. Denn so könnte man - je nachdem wer den so der "Erpresser" wäre, eben diesem von seinem Geld abschneiden, dass will dieser natürlich nicht -und der Verhandlungstisch würde in einem solchen Fall eröffnet sein. Ich möchte nicht einmal ausschließen, das man sich ganz nebenbei die Option eröffnet hatte, Anleger u.U. entschädigen zu können. Den eines ist sicher - so etwas könnte keine "gewöhnliche" Mafia mehr.
Wenn meine Vermutung indes nicht ganz verkehrt wäre, gäbe es für genau solche internationalen und strategischen Dinge Think Tanks. Sollte dies der Fall sein, wäre meine nicht ganz unberechtigte Kritik das politischen Versagen eben dieses zu verhindern oder zumindest die Anleger und das Unternehmen zu schützen. Letztendlich muss ich aus nationaler Sicht zugeben- letzteres ist wichtiger. Sollte ich mich wieder erwarten irren, wäre meine Kritik, dass es eben nicht solche Think Tanks wie in dem gesamten Rest der Welt üblich - hier nicht gäbe sondern die Bafin und das FinMin Kuchen backt dessen Zutaten sie nicht kennen. Das kann ich mir selbst bei einem Scholz nicht vorstellen.
Bin gespannt auf inhaltliche Kritik. |