"Euro unter Druck"
Wasser auf die Mühlen der Skeptiker
Nichtsdestoweniger häufen sich die Zweifel an der Stärke der Eurozone. Vor rund zwei Wochen sorgte eine vertrauliche Studie für Aufsehen, die die EU-Finanzminister vor den Gefahren einer auseinanderlaufenden Wettbewerbsfähigkeit warnte. Diese sorge in einigen Ländern für eine reale Überbewertung des Euro.
Die Befürchtungen galten vor allem den südeuropäischen Ländern, unter anderem Spanien. Mit der Herabstufung der Bonität des Landes durch die Rating-Agentur Standard & Poor's am Montag von „AAA“ auf „AA+“ haben die Euro-Skeptiker neuen Zulauf bekommen.
Spanien nicht mehr erstklassig
Die spanische Volkswirtschaft weise strukturelle Schwächen auf, die mit der Spitzenbonitätsnote „AAA“ nicht vereinbar seien. „Die Herabstufung spiegelt unsere Erwartung, dass die öffentlichen Finanzen infolge der zu erwartenden Eintrübung der spanischen Wachstumsaussichten leiden werden“, sagte Analyst Trevor Cullinan.
Zwar besitze Spanien mit Blick auf die öffentlichen Finanzen eine relativ starke Ausgangslage, doch dürfte das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr auf 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, bevor es bis 2011 wieder auf 4 Prozent des BIP zurückfallen werde. S&P geht davon aus, dass das Potentialwachstum Spaniens mittelfristig auf etwa 2 Prozent fallen wird, nachdem es zwischen 2003 und 2007 im Schnitt noch 3,5 Prozent betragen hatte. |