Unter Berücksichtigung der Inflation sind die 32.000DM von damals aber heute grob 50.000 Euro (habe mal 3% pro Jahr als reale Inflation angesetzt, vielleicht hat ja jemand genauere Zahlen?)
Das heutige Autos mehr Sicherheit, Comfort, weniger Verbrauch etc. haben liegt ja auch an der Weiterentwicklung der Technologien. Man kann auch noch weiter zuückgehen und sagen früher musste man mit dem Pferd reiten - und das kostet heute auch seine 500 Euro im Monat, also nicht weniger als ein Auto...
Ich sage auch nicht das Autos soviel teurer geworden sind, aber sie sind viel teurer als sie sein müssten und haben mehr Luxus als dein Luxusschlitten damals. Oder anders ausgedrückt: sie sind nicht soviel billiger geworden wie gestiegene Produktivität und bessere Technologien erwarten lassen ;) Ein Golf II würde heute sicher nicht mehr als 5000 Euro kosten bei gleichem Marktanteil.
Rechenbeispiel: Man nehme einen Citroen C1 der ab gut 7000 Euro beim Händler (vor 2 Jahren noch für 6400 Euro) zu bekommen ist, lasse die 7(?) Airbags und andere Sicherheitsausstattung weg. Außerdem rechne man mit 1.000.000 Einheiten pro Jahr statt mit <100.000. Auch durch geringere Stückpreise bei F&E, Werbung,... sind wir locker unter 5000 Euro Von mir aus kann man ihn auch noch 1m strechten für 100 Euro mehr und fertig ist der neue "Volks"-Wagen mit ~4 Liter Verbrauch (Oder man lässt ihn wie er ist als Tribut an die Sicherheit für immer noch <6000 Euro bei entsprechenden Stückzahlen) Tatsächlich kosten die Einstiegsmodelle der Golfklasse heute gut das dreifache, der neue Golf VI z.B. ab knapp 17.000 Euro.
Natürlich ist das Problem das niemand mehr heute solch einen Wagen fahren will, gerne wird dann auch das Thema Sicherheit gebracht, in Wirklichkeit dient das Auto aber vor allem als Statusobjekt und z.B. die Sicherheit ist völlig nebensächlich! Die Frage ist ob wir uns das auf Dauer leisten wollen und können, wir leben schon auf sehr großem Fuß derzeit, ob der Lebensstandard zu halten ist? Wieviel investiert jeder im Schnitt in die private Altersvorsorge? 20 Euro im Monat? 40 Euro? Und wieviel ins Auto? >300 Euro im Monat! Ein bisschen mehr Luxus und "Status" sind den meisten also viel mehr wert als ihr 20-30 jähriges Rentnerleben... Alle meckern über gestiegene Lebensmittelpreise, da zahlen wir doch heute tatsächlich 2-3 Euro mehr im Monat für Milchprodukte als vor ein paar Jahren! Insgesamt vielleicht 160 Euro statt 150 Euro für Lebensmittel im Monat pro Person - aber für den neuen Golf VI mit fast 500 Euro im Monat Unterhaltskosten ist das Geld da? Sehr seltsam... Wir sehen schon die ersten Anzeichen dafür das doch langsam schluss ist, so werden die Autos auf den deutschen Straßen immer älter weil eben jetzt schon einige froh sind sich einen 8 jährigen gebrauchten leisten zu können. Ich vermute das wird noch zunehmen. In Amerika wirds schlimmer, da wird schon seit Jahren oft auf Pump gelebt, irgendwann muss man aber nicht nur den lebensstandard mit dem Einkommen in Balance bringen sondern die Schulden mit Zins und Zinseszins zurückzahlen, dann wirds richtig ungemütlich!
Die Beispiele könnte man ewig fortfahren, z.B. die Leute die sich über die gestiegenen Strompreise beschweren: Wenn man da mal nachfragt kommt dann oft bei raus das die 4 Fernseher im Haus haben, davon einer ein 50" Plasma (mit 500W Verbrauch) der 16 Stunden am Tag läuft und damit allein 600 Euro im Jahr Stromkosten verursacht! Die 6.000 Euro für die Anschaffung waren irgendwie zusammengekratzt, aber an die Folgekosten hat mal wieder niemand gedacht... Nur weil mal 6.000 Euro auf dem Konto hat - oder schlimmer der Kreditrahemn das zulässt - kann man sich noch lange nicht für 6.000 Euro einen Fernseher leisten (genauso beim Auto). Oder die Leute die denken sie bauen sich ein Haus und sparen ja dann massig Miete sodass sie 30 Jahre lang ihren Kredit problemlos abbezahlen können, das aber ein Haus auch Geld kostet für Instandhaltung etc. wird gerne vernachlässigt. Und als Altersvorsorge dient das Haus natürlich auch, nur doof dass das nach 30-40 jahren wenn man in Rente geht grundsaniert werden müsste
Was ich damit sagen will: Auch wir deutschen leben schon jetzt meist über unseren Verhältnissen, Rücklagen haben die wenigsten, geschweige denn ordentliche Altersvorsorge (20 Euro im Monat reichen da jedenfalls nicht!), wir sollten damit rechnen das wir in absehbarer Zeit kürzer treten müssen, das wird eine harte Lektion, vom immer schneller immer höherem Lebensstandard zurück zum Lebensstandard von vor z.B. 20 Jahren. Und mit am härtesten trifft es dann die Autobauer, denn hier kann man am einfachsten und schnellsten einen haufen Geld einsparen! ----------- "Wenn das mit der Finanzkrise so weitergeht, heißt der neue Finanzminister Peter Zwegert" (Harald Schmidt) |