Ich hatte es schon mal in einem anderen Forum verfasst, wo die gleichen Kommentare zur Bewertung kommen. Und all diejenigen, dich eingeschlossen unterliegen einem großen Irrtum auf.
Das Problem der Börsianer und Analysten ist, dass sie nicht verstanden haben, dass diese Unternehmen vor allem ihren Wert aus Intellectual Property beziehen. Also aus Wissen und Know-how. Diese immateriellen Güter sind Netzwerkgüter und Netzwerkgüter unterliegen nicht den ökonomischen Regeln wie tangible Güter. Zum Beispiel braucht es wie in der Biologie eine MVP (Minimum Viable Population), sprich genügend Nutzer, damit dieses Netzwerk autopoiesisch (selbsterhaltend nach der Systemtheorie von Niklas Luhmann) sich selbst erhalten kann. Nur haben das die meisten Ökonomen noch nicht verstanden und versuchen ihre bilanziellen Kenntnisse auf diese anzuwenden bzw. diese Güter in die bekannten Muster zu pressen. Damit scheitern sie aber reihenweise grandios, wie man das an den Bewertungen von Apple, Amazon, Shopify, Tesla, Mercado Libre usw. sehen kann.
Bisher kann keiner Intellectual Property ordentlich bewerten und bilanzieren. Die Ökonomen sind ja noch nicht mal in der Lage zu definieren, ob sie Konsum- oder Verbrauchsgüter, Clubgüter oder Allmendegüter sind oder sogar alles gleichzeitig, je nach Betrachter. Auf immaterielle Güter wirken derart viele Einflussfaktoren, die nicht skalierbar sind ein, dass man eigentlich nur mit einem ganzheitlichen interdisziplinärem Ansatz und Big Data erst eine annähernd vernünftige Bewertung bekommt. Denn allein schon nach Gesellschaftsmodellen hat ein und dieselbse Technologie einen unterschiedlichen Wert, je nachdem wie die Gesellschaft sich darstellt (s. auch Geert Hofstede und die Merkmalsprägungen der unterschiedlichen Kulturen in den jeweiligen Ländern).
Gibt zu dem Thema auch gute Abhandlungen beim ZBW- Leibniz Informationszentrum Wirtschaft. Einfach nach Immaterialgüterrechte oder Intellectual Property suchen. Danach versteht man die Kurse sicherlich besser. |