Wirecard Wirecard ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösun- gen und unterstützt weltweit über 15.000 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forde- rungsausfällen. Die Aktie ist kein klassischer Value-Titel, dazu ist sie zu ambitioniert bewertet. Das Schwerge- wicht im Technologieindex TecDAX ist ein klassisches Wachstumsunternehmen – allerdings relativiert sich die optisch hohe Bewertung etwas, wenn man das KGV ins Verhältnis zum Gewinnwachstum setzt. So hat das Unternehmen gerade erst seine Prognosen für 2016 erhöht und will nun bereits ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 280 und 300 Mio. Euro erzielen. Allein die EBITDA-Prognose für das laufende Jahr hat Wirecard bereits drei Mal auf 223 bis 232 Mio. Euro angehoben und die neue Zielmarke für 2016 geht im Mittel von einer Steigerung gegenüber den erhöhten 2015-Werten von mehr als 25 % aus. Einen großvolumigen Insider-Trade hat auch Wirecard zu bieten. So erwarb der Finanzvorstand Burkhard Ley Ende August, Ende November und Anfang Dezember drei Mal größere Aktienpakete von insgesamt 375.000 Aktien oder fast 4,65 Mio. Euro. Eine gewaltige Summe, die sich allerdings schnell relativiert, wenn man berück- sichtigt, dass die Aktienkäufe im Rahmen eines Mit- arbeiterbeteiligungsprogramms durch Ausübung von Bezugsrechten erfolgten. Und da diese Optionen Teil seines Gehalts darstellen, verwundert es nicht, dass die Aktien umgehend den Weg an die Börse fanden. So Fün ahreschart Wirecard (747206) wurden alle 375.000 Aktien sofort wieder veräußert und zwar zum gültigen aktuellen Tageskurs. Die so erlösten 9,374 Mio. Euro brachten ihm also ein „nettes Zubrot“ von rund 4,72 Mio. Euro ein, also unter dem Strich einen Gewinn von mehr als 100 %. Nun kann man es ihm nicht verübeln, dass er diese sich ihm bietende Gelegenheit genutzt hat, um schnell einige Millionen einzusacken. Allerdings dient weder der Kauf noch der Verkauf hier als Zeichen, wie der Finanzvor- stand als Insider die künftige Entwicklung von Wirecard einschätzt. Und auch für Anleger bietet sich hier keine Gelegenheit, Nektar aus den Trades zu saugen. Es bleibt nur die klassische Hausaufgabe eine jeden Anlegers, sich gründlich über sein Zielunternehmen zu informieren und Käufe danach zu streuen, ob er ein hervorragendes Unternehmen mit guten Zukunftsaussichten für einen akzeptablen Preis kaufen kann – wie Warren Bu ett es uns lehrt |