Dürre am Jangtse: Eineinhalb Millionen leiden unter Wassermangel
Peking (dpa) In der Dürre geplagten südwestchinesischen Stadt Chongqing am Jangtse leiden mindestens eineinhalb Millionen Menschen unter Wassermangel. Sollte der Wasserstand von Chinas größtem Strom sowie des Jialing-Zuflusses weiter abnehmen, stehe die Metropolregion mit 30 Millionen Einwohnern vor einer "realen Krise", zitierte am Dienstag die "China Daily" den Sprecher eines örtlichen Wasserwerks. Der Wasserstand der beiden Flüsse habe in den vergangenen zwei Wochen wegen ausbleibender Regenfälle stark abgenommen. In den Reservoirs sei der Stand um die Hälfte gesunken. Im vergangenen Sommer war die Region Chongqing von einer schlimmen Dürre heimgesucht worden, 7,5 Millionen blieben ohne ausreichend Trinkwasser. Der Jangtse erreichte damals seinen niedrigsten Wasserstand seit hundert Jahren. China leidet derzeit unter extremem Klima. 2006 war nach Angaben das nationalen Meteorologischen Amtes das wärmste Jahr seit 1951. Als Ursache wurde unter anderem der globale Klimawandel ausgemacht. Dieser erwärme China schneller als große Teile der übrigen Welt. China ist als weltgrößter Kohleverbraucher neben den Industriestaaten auch einer der Hauptverursacher der Erderwärmung. Die Regierung arbeitet nach Medienberichten derzeit an einem Entwurf für einen Klimaschutzplan. Die Volksrepublik hat das Kyoto- Protokoll zur CO2-Reduktion zwar ratifiziert, ist als Entwicklungsland aber von den Begrenzungen ausgenommen. Bis 2010 will das Land seinen Energieverbrauch zur Erwirtschaftung des Bruttoinlandsproduktes um 20 Prozent senken. Doch sind ähnliche Ziele zuvor immer wieder weit verfehlt worden. China hat außerdem vor, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch bis 2020 von derzeit 10 Prozent auf 20 Prozent zu verdoppeln, wie die China Daily zudem berichtete. Dadurch solle unter anderem der Treibhauseffekt eingedämmt werden, sagte Shi Pengfei, Vizevorsitzender der chinesischen Verbands für Windenergie. China setze vor allem auf Windkraft und Biomasse als Energiequellen.
Dienstag, 27. Februar 2007 |