Die zusätzlichen Abschreibungen resultieren ausschließlich aus dem Goodwill/intangible assets von MF. MF ist bekanntlich im Geschäftsjahr 2019 durch ein CH11-Verfahren gelaufen. Steinhoff kann unmöglich irgendeinen Goodwill für eine zugekaufte Tochterfirma in der Bilanz aktiviert lassen, wenn selbige Tochterfirma durch ein Insolvenzverfahren gejagt wird. Ich glaube, ich hatte das noch in keinem meiner Postings erwähnt, aber das es zu dieser vollständigen Abschreibung des MF-Goodwill kommen muss, hatte ich fest erwartet. Nur war ich mir nicht sicher, ob das in der 2018er-Bilanz oder erst in der 2019er-Bilanz der Fall sein würde. Nun ist es sogar schon in der 2017er-Bilanz der Fall. Und das bedeutet Folgendes: 1.) Es ist aus der eigentlichen Bilanzbetrügerei kein weiterer Abschreibungsbedarf entstanden. Die heute verkündete Abschreibung ist eine Nebenwirkung des CH11-Verfahrens von MF. 2.) Bei normalen Veröffentlichungen der Bilanzen wäre die heutige Abschreibung entweder in die Bilanz für 2018 oder für 2019 eingeflossen, da die 2017er-Bilanz schon lange veröffentlicht gewesen wäre, als CH11 für MF begann. Gekommen wäre die Abschreibung aber sowieso. Jetzt bucht man sie schon in 2017, das ohnehin einen zweistelligen Milliardenverlust aufweisen wird. Das Management packt also jeden Dreck, jeden Verlust und jede (Teil-)Katastrophe in die 2017er-Bilanz. Und das wiederum entlastet die GuV für die Jahre 2018 und 2019. Insbesondere die GuV für das Jahr 2019 profitiert hiervon, weil in diesem Geschäftsjahr nun eine gute Chance besteht, insgesamt einen Gewinn auszuweisen. |