Verkauft habe ich da auf Dividende Steuern fällig werden und mir der Abschlag zu hoch war. Derzeit könnte ich immer noch einsteigen und wäre besser als mit Dividende.
Nutzlos, ich glaube du hast wesentliche Teile des deutschen Steuersystems nicht verstanden. Oder des Investierens in Aktien.
Ausgeschüttete Dividende wird versteuert, erst per Abgeltungssteuer und nachher nach deinem persönlichen Einkommenssteuersatz, das ist klar. Aber ein Anleger, der sich die Dividende hat auszahlen lassen, darauf Steuer zahlt und dann einfach drin bleibt bis der Dividendenabschlag wieder durch Kurssteigerungen ausgeglichen wird, der wird nachher - beim gleichen Ausstiegskurs - am Ende mit mehr Nettogewinn dastehen als jemand der vor der Ausschüttung aussteigt und dann wieder reingeht. Um nämlich bei Beendigung deines Aktieninvestments den gleichen Nettogewinn zu haben wie jemand der beim Dividendenabschlag einfach drin geblieben ist, muss der Kurs zu dem du die Aktie dann endgültig verkaufst um den Betrag des Dividendenabschlags höher sein als bei demjenigen, der die Dividende versteuert hat. Die Gesamtsteuerlast in Euro und Cent ist zwar höher wenn man drin bleibt, aber eben auch - wie gesagt bei gleichem Ausstiegskurs - der Nettogewinn bei Beendigung des Investments.
Natürlich sind dabei noch einkommenssteuerliche Effekte zu berücksichtigen, aber sofern du nicht -zigtausend Euro Einkünfte aus Kapitalertrag hast pro Jahr und sich somit eine mehrperiodige steuerliche Sachverhaltsgestaltung lohnen könnte, dürfte der Effekt auf deinen Durchschnitssteuersatz und somit deine jährliche Einkommenssteuerschuld zu vernachlässigen sein.
Wenn man dann auch noch von mehrjährigen Investitionen ausgeht mit wiederholten Dividendenzahlungen und Zinseffekten, und den Opportunitätskosten die dir entstehen weil du die Dividenden die dir als freier Cash vorlagen nicht anderweitig anlegen konntest, dann wirst du mit deinem Ansatz in der Gesamtbetrachtung von Jahr zu Jahr weniger Gewinn machen als jemand der einfach konsequent drin geblieben ist.
Und dann auch noch die Unsicherheit, ob du es schaffst, wirklich so wieder einzusteigen wie du es vorhast. Meistens verpasst man den perfekten Einstiegszeitpunkt und legt dann am Ende sogar noch drauf. Aber selbst wenn du es schaffst, unterhalb des Dividendenabschlags-Kurses wieder einzusteigen, das Mehr an Veräußerungsgewinn wirst du nachher doch wieder versteuern müssen.
Es würde helfen, wenn du dir dazu mal ein paar Zahlungsreihen mit den unterschiedlichen Alternativen auf einem Blatt Papier aufmalst.
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