Neuer Impfstoff Valneva wirkt auch gegen Omikron
Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen, und die Zahl der Impfungen stagniert. Im April dürfte aber ein neuer Impfstoff in der EU zugelassen werden, der von vielen erwartet wird: Valneva – ein Totimpfstoff, der auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein soll. 17. März 2022, 13.03 Uhr Teilen
Bei Valneva handelt es sich um den ersten in der EU entwickelten Ganzvirus-Impfstoff. Die Zulassung wird bereits im April erwartet – und: Der Impfstoff dürfte auch gegen Omikron wirken, weil er eine breitere Immunantwort auslöst, sagt Christoph Jandl, er leitet die medizinische Abteilung von Valneva in Österreich. In Studien habe sich gezeigt, dass Valneva sowohl die Delta-Variante als auch Omikron neutralisieren kann. Das lasse hoffen, dass auch eine gewissen Wirksamkeit gegen andere möglicherweise sich neu entwickelnde Varianten bestehen kann.
Sollte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung im April erteilen, dürfte die Auslieferung im Mai erfolgen, sagt Jandl. Wegen seiner Wirksamkeit gegen Omikron könnte Valneva auch als Auffrischungsimpfung für jene interessant werden, die zuvor einen Vektor oder einen mRNA-Impfstoff erhalten haben – oder die genesen sind. Genau daran werde jetzt intensiv geforscht, sagt Jandl. Fünfzig neue Impfstoffe in der Pipeline
Insgesamt befinden sich darüber hinaus fast fünfzig neue Impfstoffe in der für die Zulassung entscheidenden Studienphase drei, in der Wirksamkeit und Sicherheit noch einmal genau überprüft werden, sagt Impfstoffexperte Otfried Kistner. Jeder könne auswählen, welchen Impfstoff er oder sie bevorzuge: mRNA, Vektor, Subunit oder doch die ganz klassische Variante des Ganzvirus. Wesentlich sei aber zu bedenken, dass es nicht den einen idealen Impfstoff für alle gebe – jeder einzelne Impfstoff sei wichtig und notwendig zur Impfung spezifischer Personengruppen, etwa von Älteren oder von ganz jungen Menschen. Neue Impfstoffe und Schutz-Medikamente Audio aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.
Ein besonderes Problem haben Personen mit Immundefiziten – sei es aufgrund einer angeborenen Immunschwäche, oder wegen einer Krebstherapie, oder nach einer Transplantation. Sie bilden oft keine ausreichende Immunität nach einer Impfung aus – und das obwohl sie den Schutz ganz besonders benötigen würden. Prophylaxe mit Antikörpern für Immungeschwächte
Für sie gibt es nun zusätzlich die einer neuen Prophylaxe mit Antikörpern, sagt Botond Ponner, medizinischer Direktor bei Astra Zeneca. Hier würden die Antikörper sechs bis zwölf Monate im Körper vorhanden sein und so einen ausreichenden Schutz gewähren können. Diese passive Immunisierung ist bereits in Österreich verfügbar, sagt Ponner. Sie wird an die Bundesländer verteilt und kann von dort aus abgerufen werden.
Geforscht wird jedoch weiter intensiv: etwa an der Frage, welche Impfstoffe gekreuzt werden können, und durch welche Kombinationen man den besten Immunschutz erzielen kann, sagt Impfstoffexperte Otfried Kistner: also etwa welche Impfstoffe am besten für das „Priming“ – also die Grundimmunisierung – verwendet werden, und welche sich am besten zum Boostern eignen.
Barbara Reichmann, Ö1 Wissenschaft Mehr zum Thema
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