meine Theorie dabei ist, dass die Kurse bei Währungen und Rohstoffen mittelfristig zum großen Teil von Spekulationen getrieben werden. Spekulanten wiederum handeln nicht nach fundamentalen Daten, sondern rein rationell, indem sie niedrig kaufen, die Kurse pushen bzw. mediale Argumente für ihre Zwecke nutzen und dann hoch verkaufen, wenn fundamental und Stimmungsmäßig eigentlich sehr viel für steigende Kurse spricht, denn spätestens wenn die Zweifel bei den anderen Marktteilnehmern aufkommen, wird es schwierig größere Mengen an Rohstoffen oder Währungen wieder unters Börsenvolk zu bringen.
Dies erklärt dann nämlich auch die 4 Abpraller die mit kleinen neuen Jahreshochs verbunden sind.
Meiner Meinung nach läuft es oftmals wiefolgt ab...
Spekulanten suchen sich ein Objekt, welches historisch ziemlich niedrig bewertet und tief steht. Wenn sie merken, dass die Abwärtsbewegung sich verlangsamt (z.B. als Gold noch unter 300$ stand), so investieren sie in leicht fallende Märkte größere Geldmengen (viele Milliarden), treiben damit die Kurse leicht nach oben. Dies wiederum führt dazu, dass sich weitere Spekulanten finden und entgegen der schlechten Stimmung (die damals bei Gold herrschte) wird weiter gekauft. So steigen die Kurse auf 350$ und der Anstieg wird von den anderen Anlegern als reine Spekulation begründet, die von kurzfristiger Natur sein wird.
Die großen Spekulanten jedoch legen weiteres Geld nach und nähren den Trend weiter, bis dann z.B. Gold auf fast 500$ steigt. Erst dann bekam Gold einen immer besseren Glanz und es wagten sich nun auch andere Marktteilnehmer in Gold hinein, schließlich war nun ein langfristiger Aufwärtstrend geboren.
Tja und ab diesen Kursen brauchten die Spekulanten nicht mehr "nachlegen" bzw. waren zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon weitestgehend investiert. Gold stieg weiter und musste dann zwischenzeitlich mal deutlicher konsolidieren. U.a. nehme ich an, dass die Spekulanten erste Gewinne mitgenommen haben um wieder Geld für andere Spekulationen frei zu haben.
So stieg Gold im Zuge positiver Meldungen bis auf 1250$ und Kursziele von 1500$ bis 2000$ machten die Runde, die Anleger waren im Goldrausch. Nun waren neue Allzeithochs erreicht und die großen Spekulanten wussten, dass sie sich nun Gedanken machen müssen, ihre großen Anteile mit großen Gewinnen zu verkaufen, ohne dabei gleich die Kurse in die Tiefe zu stürzen und die Marktteilnehmer zu verunsichern. Stattdessen nutzt man die euphorische Stimmung als idealen Ausstiegszeitpunkt, indem man wiefolgt vorgeht.
Nachdem das Objekt (Gold) ein deutlich neues Jahreshoch erreicht hat, hat man auf der Spitze schon mal erste Anteile verkauft. Daraufhin kommt es zu einer spürbaren Konsolidierung, die für die Anleger jedoch nicht ungewöhnlich ist. Jedoch wird kaum ein Kleinanleger wie wir es sind verkauft haben, weil er sich ja im Aufwärtstrend in Sicherheit wähnt.
Nun nimmt der Verkaufsdruck seitens der großen Spekus ab, denn sie wissen, dass alles andere zu einem Bruch der Stimmungslage führen würde.
Ergo erholt sich der Kurs nach und nach wieder und kommt erneut nahe der Höchststände an. Der gemeine Goldanleger rechnet nun damit, dass der Kurs neue Höchststände markiert und die Rally weitergeht, was zu einem erhöhten Handelsvolumen führt. Würden die großen Spekus nun nicht "eingreifen" so würde der Kurs auch neue Jahreshöchststände erreichen können, doch sie nutzen den zunehmenden Optimismus um erneut größere Pakete zu verkaufen. Der gemeine Goldanleger sagt sich, dass es eben noch zu früh für neue Höchststände ist und ein dritter Anlauf notwendig wird.
Naja diese Prozedur wiederholt sich oftmals scheinbar bis zu 3mal, bevor dann die Charttechnik negativ ins Spiel kommt und sich die spekulativen Kleinanleger davon trennen. Die Verkäufe der spekulativen Klein- wie Großanleger führt zu permanent aufkommenden Verkaufsdruck, so dass jede technische Gegenreaktion zum nächsten Verkauf genutzt wird. Dies führt u.a. dazu, dass der EUR/USD seit dem Hoch fast ohne jede technische Gegenbewegung deutlich gefallen war.
Obwohl die Stimmungslage positiv ist und die Fundamentaldaten für eine andere Bewegung sprechen, so entscheiden letztendlich die Spekulanten, wohin die Reise geht. Dies macht es eben so besonders schwer, an der Börse Geld zu verdienen, weil man die Bewegungen nicht nachvollziehen kann, Aktienplötzlich steigen, obwohl die Lage schlecht ist und umgedreht.
Ein vierfacher Abpraller ist meiner Meinung nach ein klares Signal zur Trendwende, denn wenn die großen Spekulanten verkaufen, dann nützen selbst die besten Meldungen nichts mehr, dann wird einfach ohne nachzudenken verkauft und sich ein neues Objekt ausgesucht oder sogar das vorher hochgetriebene Objekt mit Leerverkäufen in die andere Richtung getrieben. |