Wenn man das alles so liest, kann einem Angst und Bange werden. Offensichtlich ist, dass die Strukturen bei Heidelberger - vom Aufsichtsrat über den Vorstand bis in die dritte Managementebene - absolut marode sind, und nach Veränderung SCHREIE(r)N (der hat's ja nicht hinbekommen), während die Basis frustriert ihren Job machen soll (wenn sie noch darf).
Da fühlt man sich an eine sehr bekannte Baumarktkette ("seinerzeit die Nummer 2 im Markt") mit dem wohl bekanntesten - und gleichzeitig ruinösesten - Werbespruch erinnert. Hier wurden auch die Aktionäre nach Strich und Faden veräppelt. Die TOP-Berater Deutschlands haben für ihre Analysen (wie einige Star-Anwälte, auch aus der Kanzlei des Aufsichtsratsvorsitzenden) die horrende Summe von 80 Millionen EUR abkassiert (bei einer Handelsrendite von gerade mal 1,8 %) und die (Interims-)Vorstände haben sich dumm und dämlich verdient. Zeitgleich wurden die Mitarbeiter mit Kurzarbeit und Lohnverzicht abgespeist, den Aktionären wurde eine KE abverlangt, und Hunderte von Mitarbeitern wurden aus dem Unternehmen gedrängt, indem man den Firmensitz nach Hamburg verlegte.
Heute weiß man, wo das Ganze geendet hat.
Bei Heidelberger scheint es aber noch nicht so weit zu sein, zumindest habe ich noch nichts vom vierten Vorstandsvorsitzenden innerhalb von zwei Jahren, von einer beabsichtigten Firmensitzverlagerung nach China oder von einem Werbeslogan gehört, der ins Verderben geführt hat. Was bleibt, ist der Blick in die Glaskugel...der November wird hier sicherlich keine wesentliche neue Erkenntnis bringen. |