Was würdest Du denn konkret anstoßen, damit es wieder kontinuierlich aufwärts geht?
Man kann ja die Marktsituation nicht ändern, d.h. durch die fortschreitende Digitalisierung und Industrialisierung war und ist Heidelberger gezwungen einschneidende Maßnahmen zu treffen. Der bisherige Kundenstamm hat sich auch sehr ausgedünnt, die Industriedruckereien bringen aber als Kunde doch einiges an Auftragspotential.
Und von meiner Perspektive aus, hat Heidelberger in der Linzbach-Ära mehr richtige Entscheidungen getroffen als falsche. Und diese Entscheidungen wider alle liebgewonnene Gewohnheiten durchzusetzen, war sicher nicht einfach. Dennoch sind unter Linzbach alle unangenehmen Schritte (Werksschließungen, Mitarbeiterentlassungen, Umzug nach Wiesloch) erledigt worden worden und das war ebenfalls sehr wichtig, es sind auch neue Projekte angegangen worden. Linzbach sagte auf der HV, dass Heidelberger zukünftig aus einem stark vergrößerten möglichen Auftragspotential von bis zu 15 Milliarden Euro schöpfen könne, bei seinem Amtsantritt waren es lediglich noch 3 Milliarden, hauptsächlich durch den Verkauf herkömmlicher Bogen-Offset-Maschinen. Nun sind aber neue Felder hinzugekommen (Digitaldruck) und die Bestellprozesse bzw. die gesamte Serviceausrichtung des Unternehmens wurde professionalisert. Zu dem Thema Cooperation im Digitaldruck, Heidelberger ist hier nicht nur der kleine Vertriebspartner, sondern hat an der technischen Fertigung der Digitaldruckmaschinen einen adäquaten Entwicklunganteil, FUJIFILM hat nämlich in diesem Bereich keinerlei Erfahrung und ist die Partnerschaft gerne eingegangen.
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