Ja, ich meinte den Turnschuh-CFO.
Dein Streben nach Fairness ehrt Dich, ich bin hier trotzdem der Meinung, dass Fairness ein Parameter ist, mit dem man tariflich Beschäftigte bewerten kann. Die werden bezahlt um etwas zu tun, damit A (Rohstoff) zu B (Produkt oder Zwischenprodukt wird) und können tatsächlich nichts dafür, wenn A zu schlecht ist und sie trotz guter Arbeit nur ein schlechtes B abliefern können.
Hier sprechen wir aber von der höchsten Führungsebene, die wird eben nicht für die Tätigkeit bezahlt, sondern für das Ergebnis. Wenn der Laden richtig gut läuft, stecken die sich ja auch die Taschen voll, dann kommt schließlich auch keiner auf die Idee zu sagen: "Nein, nein. 100% Bonus reichen für meine Leistung völlig aus. Die Umsatzverdopplung ist doch eh nur auf positive Währungseffekte zurück zu führen, für die ich rein gar nichts kann."
Vorstände werden für das Gesamtergebnis fürstlich entlohnt, daher spielt es wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle, wie die Rahmenbedingungen sind. Die Hochzinsanleihe wäre ein geeignetes Instrument gewesen, wenn eine akute Insolvenzgefahr bestanden hätte. Sonst nicht. Liest man die Finanzberichte aus der Zeit, ist aber alles eitel Sonnenschein, zumindest keine existenziellen Gefahren für die Firma. Also kann man sich bei seiner Meinung über den CFO aussuchen, ob er entweder über den Zustand der Firma nicht die volle Wahrheit gesagt hat (um das Wort Lüge zu vermeiden) oder ob er eine grottenschlechte Anschlussfinanzierung gefunden hat. Beides ist eine massive Fehlleistung für den Finanzvorstand, so sehe ich das. Und das sollte personelle Konsequenzen haben, wenn man unbelastet einen Neustart versuchen möchte...
--- Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung |