1997 wurde die Heidelberger Druckmaschinen AG erstmals an der Frankfurter Börse notiert (Kürzel HDD, ISIN: DE0007314007). Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und den damit verbundenen starken Einbrüchen in der für Heidelberg besonders wichtigen Werbeindustrie war das Geschäftsjahr 2002/2003 das erste Jahr in der mehr als 150-jährigen Firmengeschichte, in dem die Heidelberger Druckmaschinen AG einen Verlust erwirtschaftete. Im Zuge dieser mehrere Jahre anhaltenden Branchenkrise ordnete das Unternehmen seine Geschäftsaktivitäten neu. Zum 31. Januar 2003 wurde von der Jagenberg AG der Bereich Bogenstanz- und Faltschachtelklebe-Maschinen, die Jagenberg Diana GmbH in Neuss und Woschnik + Partner in Mönchengladbach sowie ein Werk in der Slowakei, die Jagenberg Slovensko spol. s.r.o., Nove Mesto, übernommen. Diese Unternehmen produzieren Maschinen, die für den Druck und das Falten von Karton- und Wellpappe-Verpackungen benötigt werden.[4][5][6][7] 2004 wurde der Bereich Web Systems (Rollenoffsetmaschinen) mit Werken unter anderem in Dover (USA) und Montataire (Frankreich) an die US-Firma Goss International verkauft. Heidelberg erhielt im Gegenzug eine Beteiligung von 15 Prozent an Goss. Die Sparte Digitaldruck und das bis dahin mit Kodak bestehende Joint Venture Nexpress wurden wieder an den amerikanischen Partner übertragen, die Heidelberg Digital Finishing GmbH in Mühlhausen geschlossen.
Mit diesen Entscheidungen wurde die Expansion in neue Geschäftsfelder revidiert. Die Heidelberger Druckmaschinen AG konzentrierte sich wieder auf ihr traditionelles Kerngeschäft der Maschinen für den Bogenoffsetdruck. Im Geschäftsjahr 2004/05 erreichte das Unternehmen wieder die Gewinnzone. Die Wertschöpfung findet bei einem Exportanteil von über 80 % weitgehend in Deutschland statt.
Im Spätsommer 2007 startete die Heidelberger Druckmaschinen AG mit der Herstellung von Maschinen für das so genannte "ganz große Format". In dieser Formatklasse werden Papierbogen mit einer Breite bis zu 162 Zentimetern bedruckt. Eingesetzt werden solche Maschinen vor allem für den Druck von Verpackungen, die häufig in großen Auflagen benötigt werden. Für die Montage dieser bis zu 200 Tonnen schweren Maschinen wurde am Standort Wiesloch-Walldorf mit einem Kostenaufwand von 45 Millionen Euro eigens eine 260 Meter lange und 135 Meter breite Halle errichtet. Sie war zugleich eine Art Jubiläumsgeschenk für den Standort, der im Sommer dieses Jahres sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte.
Nach einer erfolgreich verlaufenen Branchenleitmesse drupa im Frühjahr 2008 machte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise zunehmend auch im konjunkturempfindlichen Geschäft von Heidelberg bemerkbar. Im zweiten Halbjahr gingen Auftragseingang und Umsatz erheblich zurück. Unter dem Druck der Krise wurden Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet, die mittelfristig rund 400 Millionen Euro einsparen sollen. In diesem Zusammenhang trennte sich das Unternehmen auch von rund 4.000 seiner zuvor weltweit knapp 20.000 Mitarbeiter. An allen deutschen Standorten wurde 2009 und 2010 kurzgearbeitet. Auf der Hauptversammlung im Juli 2010 beschlossen die Aktionäre zudem mit großer Mehrheit eine Kapitalerhöhung, die Heidelberg Bruttoerlöse in Höhe von rund 420 Millionen Euro erbrachte. Die Verschuldung des Unternehmens konnte dadurch erheblich zurückgeführt, die Kapitalstruktur signifikant verbessert werden.
Seit April 2011 besteht eine globale strategische Kooperation mit dem japanischen Elektronik-Hersteller Ricoh, um Kunden auch im wachsenden Segment Digitaldruck bedienen zu können. Im drupa-Jahr 2012 gab es grundlegende Veränderungen in allen Unternehmensbereichen sowie den Abbau von 2000 Stellen weltweit, davon über 1200 in Deutschland.[8] Am 1. September 2012 gab es einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens, das seither von Dr. Gerold Linzbach geleitet wird. Anfang November 2013 gab Heidelberg eine globale strategische Partnerschaft mit der japanischen Firma Fujifilm bekannt. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen soll sich vor allem darauf konzentrieren, Produkte der nächsten Generation für den wachsenden Digitaldruckmarkt zu entwickeln.
Nach fünf Verlustjahren in Folge erzielte die Heidelberger Druckmaschinen AG im Geschäftsjahr 2013/14 erstmals wieder einen Gewinn.[1] 2014 wurde bekannt, dass der Vorstand und die Verwaltung von Heidelberg nach Wiesloch ziehen, in Heidelberg verbleibt die Forschung.[9] |