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Besserung in Sicht | 01.03.2014, 14:30
Die im September 2011 eingefädelte Übernahme der Sensortechnics-Gruppe hat sich für First Sensor als ein schwer verdaulicher Brocken erwiesen. Inzwischen gibt es aber Aussicht auf Besserung.
Seit dem Zukauf kämpft der Anbieter von Präzisions-Sensoren mit schwächelnden Margen, die man mit einem Wechsel an der Konzernspitze sowie einem Sparprogramm versuchte, in den Griff zu bekommen. Erste Erfolge der Maßnahmen stellten sich im dritten Quartal 2013 ein, wo die operative Marge mit 6,1 Prozent das höchste Niveau seit der Akquisition erreichte. Für die ersten neun Monate ergibt sich bei einem Umsatzrückgang von drei Prozent auf 82,1 Millionen Euro ein operativer Gewinn von 3,53 Millionen Euro, was einer Rendite von 4,3 Prozent entspricht. Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von 1,23 Millionen Euro oder 0,12 Euro je Aktie. Für das Gesamtjahr strebt der Vorstand Erlöse zwischen 108 und 112 Millionen Euro bei einem bereinigten EBITDA von 13,5 bis 15 Millionen Euro an.
Deutliche Margensteigerung
Experten sagen dem Markt für Sensoren für die nächsten Jahre Wachstumsraten von knapp zehn Prozent voraus. First Sensor dürfte als einer der führenden Anbieter von diesem Trend profitieren, so dass das vom Vorstand für die nächsten Jahre angestrebte Wachstum im zweistelligen Prozentbereich realistisch erscheint. Der hohe Auftragseingang von 97,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2013 spricht dafür, dass die Absatzschwäche bald beendet ist. Bei den EBIT-Margen dürften die Spitzenwerte aus früheren Jahren, die bis zu 20 Prozent gingen, zwar nicht mehr erreichbar sein, ich sehe mittelfristig aber Potenzial auf 10 bis 12 Prozent. Damit dürften die Gewinne in den nächsten Jahren deutlich in die Höhe schnellen. Das derzeit noch üppige KGV relativiert sich so und dürfte bis 2015 auf günstige 12 sinken. Nicht überzeugend finde ich bislang noch die Bilanz, wo sich durch die Übernahme von Sensortechnics und andere Zukäufe üppige immaterielle Werte angesammelt haben. Zuletzt machten diese 79 Prozent des ausgewiesenen Eigenkapitals aus. Da allerdings ein größerer Teil davon kontinuierlich abgeschrieben wird, sollten sich die Bilanzrelationen sukzessive verbessern. Die Eigenkapitalquote sieht mit 48 Prozent schon heute gut aus. Luft nach oben
Anhand der von mir angenommenen Umsatz- und Ergebniszuwächse ergibt sich für die Aktie von First Sensor ein fairer Wert von 10,70 Euro, was dem Titel ein Potenzial von knapp 30 Prozent verschafft. Getrübt wird die fundamental gute Situation durch die charttechnische Lage: Die Aktie hat nach den guten Daten für das dritte Quartal zwar profitiert und bewegt sich seither aufwärts, mittelfristig ergibt sich aber nur eine Seitwärtsbewegung. Dennoch können sich Anleger ein paar Stücke ins Depot legen.
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