Zanoni: "Die entscheidende Frage, die sich dabei dann allerdings stellt ist m.E., wie schnell es denn in solch einem Falle wieder zu einer Auszahlung der Dividenden der JPS käme? Angesichts der riesigen Kapitalerhöhung(en) und der ganzen Covid-Mortgage-Relief-Programme halte ich es nun nicht für unwahrscheinlich, dass die Dividendenzahlungen auf die JPS erstmal bis zu deren Abschluss weiterhin ausgesetzt blieben."
1. Dividenden werden bezahlt, wenn die Firmen gute Gewinne machen UND die Papiere rechtlich dividendenberechtigt sind (das waren die JPS in Zeiten, als es die SPS gab, nicht mehr). Die Gewinnlage bei FnF ist zurzeit exzellent, kürzlich wurden Rekordgewinne gemeldet.
2. Das Geld für die Kapitalerhöhungen kommt größtenteils von außen, hat also mit der Gewinnlage per se gar nichts zu tun. Freilich muss die Gewinnlage "stimmen", weil sonst kein Externer die neuen Aktien zeichnen würde.
3. Es ist bislang nicht geklärt, inwieweit auch die Stammaktionäre an der KE beteiligt werden.
a) in Europa ist es üblich, dass Altaktionäre bei KEs Bezugsrechte für junge Aktien zum Vorzugspreis erhalten (so lief es z. B. bei TUI). Damit können die Althalter dann junge Aktien kaufen. Und wenn sie kein Geld haben, können sie die Bezugsrechte an der Börse verkaufen.
b) in USA hingegen ist es üblich, dass bei Restrukturierungen die Altaktien komplett verschwinden. Es werden neue Aktien herausgegeben, die womöglich sogar wieder die gleichen dreistelligen Tickersymbole haben werden wie Fannie und Freddie vor 2008, also FNM und FRE. Die Altaktien dürften im Sonderfall von FnF (keine wirkliche Pleite in 2008, Firmen sind aktuell wieder profitabel) nach einem bestimmten Schlüssel (z. B. 3 zu 1) in die neuen Aktien getauscht werden. Der Vorgang wäre dann passiv, d.g, die Altaktionäre müssten kein eigenes Geld zur KE zuschießen.
4. Wegen der aktuellen Immo-Blase 2.0 in USA, der fortdauernden Covid-Moratorien, Bidens 1,9 Bio. "Über"-Stimulus und der Bereinigung der MBS von Problemkrediten durch Auslagerung (siehe # 178, 3. Absatz) ist eine Krise bei FnF zurzeit weit und breit nicht in Sicht. Die Regierung hat auch ein starkes Interesse daran, dass die KE gut laufen wird. Sie braucht ja die neuen Kapitalgeber als Pufferschicht. Also wird sie Bedingungen schaffen (z. B. Sondergarantien für Covid-geschädigte Hausbesitzer), die zum Gelingen der KE beitragen werden. Sie wird auch dafür sorgen, dass die neuen Aktionäre - wenn überhaupt - erst möglichst später wieder zur Kasse gebeten werden Weil sich die 2008-Chose sonst wiederholen würde, und eine "dritte Garnitur" an externen KE-Zeichnern würde dann später überhaupt nicht mehr aufzutreiben sein (gebrannte Kinder scheuen das Feuer), |