ich habe schonmal versucht auf deine 250 Mio Gewinn einzugehen... die Frage ist nicht, wie hoch GPC bei 250 Mio Gewinn bewertet sein wird (DNA hat 2003 einen Nettogewinn von etwa 600 Mio USD und dieses Jahr eine MK von über 60 Mrd erreicht), sondern ob GPC in absehbarer Zeit einen solchen Gewinn von 250 Mio (USD oder EUR) erreichen kann. Und da liegt bei dir ein erhebliches Missverständnis was Biotechs allgemein betrifft. Die Kosten enden nicht mit der Entwicklung, größere Umsätze lassen sich erst nach einiger Zeit im Markt erzielen und die Vermarktung bedarf Ressourcen, die GPC nicht besitzt.
dieses Thema hatten wir schon im GPC200-Thread #927ff... deine Argumentation dort ist jedenfalls aufschlussreich, darum hier nochmal:
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[ich] wenn du einen Umsatz von 500 Mio und ein Gewinn von 400 Mio in 2006 auch nur annähernd für möglich hälst, so ist die Enttäuschung (und zwar eine riesen Enttäuschung) für dich bereits vorprogrammiert. Solche Zahlen sind extrem illusorisch und zwar in zweierlei Dingen: erstens wird im Jahr 2006 - wenn überhaupt - ein kleiner Gewinn anfallen (GPC strebt noch den BE in 2006 an), wobei der Umsatz sicherlich um Größenordnungen unter den von dir genannten 500 Mio liegt und zweitens weil GPC (oder sonst irgendein Unternehmen) bei 500 Mio niemals 400 Mio Gewinn einfährt. Irgendwann wird GPC vielleicht mal, wenn es hoch kommt 50% Gewinn vom Umsatz machen, was aber sehr, sehr optimistisch ist... eher 30% sind meiner Meinung nach realistisch. Wenn 2007 die Markteinführung von Satraplatin erfolgen sollte, so sind vorher keine größeren Umsätze drin. Und selbstverständlich kommen im ersten Jahr für Satraplatin auch keine peak sales zustande... 500 Mio werden es wohl erst (wenn überhaupt) so um 2010 herum... aber nur für Satraplatin und nicht für GPC. Diese müssen von den 500 Mio. wahrscheinlich etwas mehr als die Hälfte an den Partner und SPPI/JM abgeben... also vielleicht im Jahre 2009 für GPC 240 Mio Umsatz bei 80 Mio Gewinn... mal KGV 40 wäre eine MK von 3,2 Mrd, oder ein Kurs von über 100 Euro...
[du] Wie sollte GPC mehr als die Hälfte abgeben müßen. Durch die KE können warscheinlich auf einen Kapitalgeber verzichten und sacken den ganzen Umsatz selber ein. Und siehe nicht warum von 500 Mio nur 250 Mio übrig bleiben sollte. Für was sollen den die 250 Mio drauf gehen. GPC verbrennt im Augenblich pro Jahr ca 30 Mio. Aber nie und nimmer 250 Mio. Das kostpielige ist immer die Entwicklung eines Medikamentes. Beim Vertrieb fallen dann nicht mehr sehr viel kosten an. 400 Mio ist noch sehr pesimistisch geschätz. 470 Mio ist wahrscheinlicher. Und wie Du auf 2010 kommst ist mir ein Rätsel. Würdest Du wenn Du Krebs hättest noch 3 Jahre warten ein Medikament zu kaufen das dir helfen würde wenn Du es schon jetzt kaufen könntest.Also spätestens aber wirklich spätestens 2007 boomt Satraplatin.
[ich] Durch die KE sind sie vorläufig nicht auf einen Partner zur Durchführung der Zusatzstudien angewiesen, aber spätestens für die Vermarktung benötigen sie einen starken Vertriebspartner, vorzugsweise ein großes Pharmaunternehmen. Die Kosten für das Marketing und den Vertrieb sind enorm, es muss eine Vertriebsmannschaft gebildet werden, die Satraplatin promoten und verkaufen und entsprechende Stukturen geschaffen werden. Dazu ist GPC überhaupt nicht in der Lage... es würde hunderte von Millionen kosten und Jahre in Anspruch nehmen, ehe man die benötigten Kontakte hergestellt hat und das Vertrauen gewonnen hätte. So kann man z.B. unter dem Namen Bayer, Altana oder BMS Satraplatin über deren bereits existierende Vertriebsstrukturen vertreiben, was der Partner logischerweise nicht um sonst machen wird. Ein guter Vermarktungsdeal ist eben auch bei anderen Biotechs eine 50:50-Deal, bei dem die anfallenden Kosten und Umsätze geteilt werden. Außerdem steht jetzt schon fest, dass etwa 15% des Umsatzes automatisch als Lizensgebühr an SPPI und JM gehen. ich denke mal 40% sind Kosten durch den Vertrieb, so dass dann GPC etwa vom Umsatz Satraplatins 43% erhält bei 20% Kosten... bleiben 23% Gewinn... davon gehen noch die laufenden Forschungs-, Entwicklungs und Verwaltungskosten runter, die bei Gewinnen auch schnell steigen werden. Alles in allem bleibt am Ende eine Gewinnmarge von vielleicht 30% des 43%-Umsatzanteils... bei 500 Mio also etwa 65 Mio EUR. Das ist natürlich nur eine Beispielsrechnung und kann in der Realität später noch ein wenig anders aussehen... insgesamt wird das aber realistischer sein als deine Rechnung. Zu 2010... zeige mir ein Medikament, dass bereits im Jahr der Einführung signifikante Umsätze generiert (z.B. über 100 Mio)... wenn du dir andere Krebsmedikamente ansiehst, so brauchen diese auch immer mehrere Jahre bis die Umsätze ihren Höhepunkt erreichen.
[du] absolut unrealistisch was Du da schreibst. 250 Mio an einen Pharmapartner nur für die Vermarktung!!!! Für das Geld kann GPC SAT 1 kaufen und den ganzen Tag in der WErbung Satraplatin anbieten.
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ich denke das Mißverständnis oder auch die unterschiedliche Auffassung ist hier deutlich zu erkennen... da läßt sich wohl nicht viel mehr dran machen...
mfg ipollit |