https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/...308dfe9dadcdf&ei=28
Kapitän spricht und wird abgehört
Nichtahnend, dass die Justiz im westsizilianischen Trapani gegen Akteure der Hilfsorganisation nebst Schiffscrew ermittelt und die Kommunikation überwacht, redet der Kapitän offen über sein Vorhaben. „... am Ende des Lichts ... da ist ... sie gehen“. Sein Gesprächspartner ergänzt: „Sie verlassen Sabratha.“ Der Kapitän: „Also morgen früh um 6.00 Uhr“, werde man die Menschen in Empfang nehmen. „Von Sabratha ...... wir fahren morgen los“, so sein Ziel. Los nach Italien, um dort die aufgenommenen Migranten abzuliefern. Von einer Seenotrettung Schiffbrüchiger war längst keine Rede mehr. Das Unternehmen erinnerte eher an eine Art Fährendienst übers Mittelmeer. Diesen Verdacht legt zumindest ein gut 650-seitiger Bericht der Staatsanwaltschaft Trapani aus dem Jahr 2020 nahe, der FOCUS online vorliegt. Demnach zielten die Angeklagten „auf die Erreichung nützlicher und wirtschaftlicher Zwecke ab, getarnt als humanitäre Zwecke oder als Wunsch, Migrationskorridore zu schaffen“. Im vergangenen Jahr wurden 21 Personen der drei Nichtregierungsorganisationen (NGO) „Jugend Rettet“ nebst Verantwortlichen des Hilfsschiffs „Iuventa“, von „Save the children“ mit der „Vos Hestia“ und von „Ärzte ohne Grenzen“ mit der „Vos Prudence“ unter anderem wegen der Beilhilfe zur illegalen Einwanderung angeklagt. Der Strafprozess steht noch aus.
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