aber bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch sehe. aktueller Klöckner-Kurs: 11,32 aktueller RSE-Kurs: 6,70 (-17,8%) Die Meldung ist in normaler Schrift, meine Anmerkung kursiv
13:08 18.01.07
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Klöckner-Werke AG (ISIN DE0006780000/ WKN 678000) gab am Donnerstag bekannt, das das Konzern-EBITDA gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 37 Mio. Euro steigen wird. Das EBIT beträgt voraussichtlich 21 Mio. Euro im Konzern.
Demnach wird der Klöckner-Konzern für das Geschäftsjahr 2006 einen Umsatzanstieg um 7 Prozent auf ca. 875 Mio. Euro verzeichnen können. Der Konzern geht mit einer sehr guten Auftragslage in das neue Jahr. Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet man einen Umsatz von ca. 940 Mio. Euro (+ 7 Prozent), ein EBITDA von 60 Mio. Euro und ein EBIT von 38 Mio. Euro. Mittelfristig gelten unverändert die Planungsdaten, die am 13. November 2006 veröffentlicht wurden.
Darüber hinaus teilte Klöckner mit, dass das am 27. Dezember 2005 vorgestellte Restrukturierungskonzept bei der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG (ISIN DE0007801003/ WKN 780100) rückgängig gemacht werden muss. "muss" bedeutet, dass es äussere Zwänge gibt. Da WCM insolvent ist, ist es durchaus möglich, dass der Insolvenzverwalter hier einige Unregelmäßigkeiten entdeckt hat. Es ist aber auch möglich, dass andere Finanzverwaltungen hier intervenieren. Ich halte Ersteres für am Wahrscheinlichsten. Aus der Meldung geht das leider nicht eindeutig hervor, aber "muss" verheisst hier nichts Gutes.
Mit dem Restrukturierungskonzept konnte Klöckner über 232 Mio. Euro Forderungen gegen WCM realisieren. Als wesentliche Konsequenzen aus dem Wegfall des Restrukturierungskonzepts ergeben sich das Wiederaufleben der Forderungen gegenüber WCM, die Reduzierung der Beteiligung an der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG (ISIN DE0008292079/ WKN 829207) und die Herausgabe von über 14 Millionen eigenen Aktien an WCM. "realisieren" bedeutet, dass WCM 232 Mio. € an Klöckner bezahlt hat. Dieses Geld wirde jetzt an WCM zurückgegeben und dadurch leben die Forderungen von Klöckner an WCM wieder auf. Die prozentuale Beteiligung an RSE wird wieder verringert. WCM erhält 14 Mio Klöckner-Aktien von Klöckner (aktueller Wert: 155,48 Mio €). Die Aktie der Klöckner-Werke AG verliert aktuell 1,87 Prozent auf 11,00 Euro. (18.01.2007/ac/n/nw)
Ausserdem gibt es noch folgende Meldung: http://www.ariva.de/news/article.m?id=2208346&secu=11868
Ad hoc - RSE Restrukturierungskonzept bei WCM wird rückgängig gemacht
12:27 18.01.07
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG (ISIN DE0008292079/ WKN 829207) (RSE) gibt bekannt, dass das mit der Ad hoc-Meldung vom 27. Dezember 2005 vorgestellte Restrukturierungskonzept bei der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft (WCM AG) rückgängig gemacht werden muss. Mit dem Restrukturierungskonzept konnte RSE über 263 Mio. EUR Forderungen gegenüber der WCM AG realisieren, die nach dem Wegfall der Restrukturierungsmaßnahmen wieder aufleben. Also neben den 232 Mio € kommen hier noch einmal 263 Mio € hinzu. Das bedeutet, dass WCM 495 Mio € mehr Verbindlichkeiten hat.
Der ursprünglich von der Klöckner-Werke AG (Klöckner) beabsichtigte Squeeze out wird nicht durchgeführt.
Das Restrukturierungskonzept stellte sich im Einzelnen wie folgt dar: 1. Im Rahmen der Restrukturierung der WCM AG erwarb RSE von der WCM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG (WCM KG) 14.652.000 Klöckner-Aktien, also ca. 32% des Grundkapitals an Klöckner. Der Kaufpreis in Höhe von rund 263 Mio. EUR wurde mit Verbindlichkeiten der WCM AG gegenüber RSE verrechnet. WCM erhält neben den o. a. 14 Mio Klöckner-Aktien von RSE weitere 14,652 Mio Klöckner-Aktien. Summe 158.480.000 + 165.860.640 = 324.340.640 €
2. In der Folgezeit wurden die 14.652.000 Klöckner-Aktien gegen einen Erstattungsanspruch in Höhe von rund 263 Mio. EUR von RSE auf Klöckner übertragen.
3. Die unter Ziffer 1 und 2 genannten Vereinbarungen standen unter verschiedenen auflösenden Bedingungen. Eine dieser Bedingungen ist im Zuge der Insolvenz der WCM AG und der Verwertungshandlungen der Hausbank der WCM AG sowie des Insolvenzverwalters der WCM AG eingetreten, so dass die Vereinbarungen hinfällig geworden sind. Hier steht etwas zu dem ominösen "muss", also doch der Insolvenzverwalter?
Die Rückabwicklung der Restrukturierungsmaßnahmen hat folgende Auswirkungen: 1. Die von RSE an Klöckner übertragenen Klöckner-Aktien sind auf die RSE zurückgefallen. Damit ist die Pflicht von Klöckner zur Ausgleichszahlung erloschen.
2. Gleichzeitig sind die durch RSE von der WCM KG erworbenen rund 14 Mio. Klöckner-Aktien auf die WCM KG zurückgefallen. Die gegen die WCM AG bestehenden Forderungen der RSE in Höhe von ca. 263 Mio. EUR leben dadurch wieder auf.
3. Aufgrund der Insolvenz der WCM AG wird RSE ihre wieder aufgelebten Forderungen gegenüber der WCM AG und die bereits vorhandenen Forderungen von insgesamt 291 Mio. EUR in voller Höhe wertberichtigen.
4. Da Klöckner nur noch über RSE-Aktien mit einem Stimmrechtsanteil von insgesamt 26,62% verfügt, hat sie ihr in der Ad hoc-Meldung vom 5. Oktober 2006 veröffentlichtes Verlangen gemäß § 327a Abs. 1 Satz 1 AktG auf Übertragung der Aktien der RSE-Minderheitsaktionäre gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung (sogenannter 'Squeeze out') zurückgenommen.
Frankfurt am Main, den 18. Januar 2007
Der Vorstand (18.01.2007/ac/n/nw) -----------------------------------------------
Also ich sehe das momentan so, dass die Banken damit eine Chance verspielt haben, an ihr Geld zu kommen. Rechnet man richtig, dann steigen die Verbindlichkeiten um mind. 495 Mio €, während die Forderungen aktuell nur um 324,34 Mio steigen. Effektiv hat WCM damit 170,66 Mio € höhere Verbindlichkeiten zum 31.12.2005. Dazu kommen noch die Zinsen und natürlich die Verwaltungs- und Rückbuchungsgebühren.
Für die Banken, die WCM in die Insolvenz trieben, ist die Sache damit dumm gelaufen. Klöckner könnte davon relativ unbeschadet bleiben. RSE hingegen hat es schwer getroffen. Auf Grund der höheren Schuldenlast ist WCM damit wirklich ein vollständiger Abschreibungsfall, denn unter diesen (rückwirkenden finanziellen) Umständen hätten sie eigentlich schon wesentlich früher in 2006 Insolvenz anmelden können.
Ich kann das durchaus falsch sehen, denn der Kurs von WCM ist entgegen den zusätzlichen Verbindlichkeiten nur moderat gefallen (-3,8%). Aktuelle Marktkapitalisierung: 22,0 Mio €.
|