Die Boyz von Feingold Research picken exakt den Kontrapunkt zu dem allgemeinen Konsens, welchen ich ebenfalls seit geraumer Zeit vertrete.
>>> Viele Experten betonen gebetsmühlenartig, dass die Fed Mitte 2015 die Zinsen anheben dürfte, und deswegen die Zinsen allmählich steigen müssten. Deswegen haben am Stichtag 9. Dezember Investoren mit 507.068 Futures-Kontrakten auf einen Rückgang der 10jährigen US-Staatsanleihe, also auf steigende Zinsen, spekuliert. Das war in der Nähe des höchsten Niveaus seit Mai 2006. Wenn aber so viele Investoren und vor allem immer mehr Investoren auf steigende Zinsen spekulieren, kommt es üblicherweise zu einem kräftigen Rückgang der „Renditen“. Angesichts der Serie schwacher Konjunkturdaten ist daher davon auszugehen, dass sich die Zinsen für 10jährige US-Anleihen, die zuletzt auf nur mehr 2,07 Prozent gefallen sind, sich weiter in Richtung des Jahrestiefs bei 1,86 Prozent bewegen werden. Bei einer Inflation von zuletzt 1,7 Prozent deuten die aktuellen Zinsen damit ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,37 Prozent pro Jahr für die nächsten 10 Jahre an. Eine “Wachstumslokomotive” sieht offensichtlich völlig anders an.
Wegen der sich eintrübenden Perspektiven für die Weltwirtschaft dürften die Zinsen diesseits und jenseits des Atlantiks weiter zurückgehen. Gerade Investoren, die auf steigende US-Zinsen spekulieren, dürfte eine böse Überraschung bevorstehen. Die Talfahrt bei den „Renditen“ zeigt unmissverständlich, dass Investoren bezweifeln, dass die Notenbanken in den USA und der Euro-Zone es schaffen, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.<<< |