Ich teile deine Analyse nicht. Warum? Das mit verdi verhandelte Ergebnis betrifft nur die Deutsche Post AG, d.h. Post und Paket Deutschland; in diesem Bereich sind ca. 160.000 Mitarbeiter beschäftigt. alle anderen Business Units von DGF, Express, DSC etc. fallen auch in DE nicht unter verdi Verantwortung. Dort gibt es teilweise eigene Betriebsräte und auch Tarifverträge. Die hier im Einzelnen getätigten Lohnabschlüsse liegen weit, weit unter verdi. Das mag für manchen Mitarbeiter ungerecht erscheinen, ist aber so aufgrund der Historie weil diese DHL-Bereiche fast alle durch Zukäufe von Firmen wie Danzas, Exel, AEI, Nedlloyd Unitrans etc. etc. zustande kamen. Verdi konnte diese Tür bisher nicht öffnen.
Deine Berechnungen stimmen also nicht. Die 11,5 % gelten für 24 Monate, also 5,75 % p.a. Es werden 3.000 Euro netto (keine Sozialabgaben für AN+AG) über 15 Monate ausgezahlt, davon 1.020 im April. Der Rest verteilt sich bis März 2024. Erst danach(!) bekommen alle Beschäftigten in diesem Bereich 340 Euro brutto mehr.
ich finde Thomas Ogilvie hat einen guten Job gemacht, auch indem er verdi trotz Streik-Abstimmung nochmals an den Verhandlungstisch holen konnte. Es ist ein guter Abschluß für beide Seiten.
welche Erhöhungen/Anpassungen im weltweiten Ausland erfolgen kann ich nicht beurteilen, ich denke aber auch das kann man nicht am deutschen verdi Ergebnis messen.
Ein Punkt stimmt: Die Aktionäre müssen sich 2023/24 auf geringere Gewinne einstellen, aber die Dividende wird trotzdem mindestens gleich bleiben können, da man aktuell in der Range von 40-60% nur bei 41% liegt. Dividendenkontinuität ist trotzdem gegeben.
Und mit den Frachtraten hast Du natürlich recht, aber glücklicherweise gleicht z.B. DHL Supply Chain mit Lagerhaltung das wiederum aus. Hier sieht man den Vorteil, auch gegenüber FedEx oder UPS, dass DHL als Logistiker Nr.1 so breit aufgestellt ist.
Grüße! |