Das Plenum des EU-Parlaments hat das im Februar erzielte Verhandlungsergebnis zur EU-Netto-Null-Industrie-Verordnung (NZIA) am 25. April mit großer Mehrheit angenommen. Mit der neuen Verordnung reagiert die EU auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA) zur Förderung grüner Technologien in der Industrie.
Zitat:
Die wichtigsten Maßnahmen des Rechtsakts:
Herstellungskapazität strategischer Netto-Null-Technologien
Damit die EU eine führende Rolle im Bereich der sauberen Technologien einnehmen kann, legt die NZIA eine Benchmark für die Herstellungskapazität strategischer Netto-Null-Technologien fest, die bis 2030 mindestens 40 Prozent des jährlichen Bedarfs in der EU abdecken soll. Die Benchmark bietet Herstellern und Investoren Vorhersehbarkeit, Sicherheit und langfristige Signale und ermöglicht es, die Fortschritte zu verfolgen. Um Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung zu unterstützen und die Verfügbarkeit von CO2-Speicherstätten in Europa zu erhöhen, setzt die NZIA außerdem ein Ziel von 50 Millionen Tonnen jährlicher Speicherkapazität in geologischen CO2-Speicherstätten in der EU bis 2030.
Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt
Neben der Festlegung von Zielen verbessert die neue Verordnung die Bedingungen für Investitionen in Netto-Null-Technologien, indem sie die Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt, den Verwaltungsaufwand verringert und den Zugang zu den Märkten erleichtert. Die Behörden müssen bei Beschaffungsverfahren für saubere Technologien und bei Auktionen für den Einsatz erneuerbarer Energien Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit, Cybersicherheit und andere qualitative Kriterien berücksichtigen. Die Mitgliedstaaten werden in der Lage sein, eine Reihe von Netto-Null-Technologien wie Photovoltaik, Windkraft, Wärmepumpen, Nukleartechnologien, Wasserstofftechnologien, Batterien und Netztechnologien zu unterstützen, indem sie „strategische Projekte“ einrichten, die auf nationaler Ebene Vorrang genießen und für die kürzere Genehmigungsfristen und straffere Verfahren gelten werden.
Unterstützung für Energieintensive Branchen
Energieintensive Branchen wie die Stahl-, Chemie- oder Zementindustrie, die Komponenten für diese Netto-Null-Technologien herstellen und in die Dekarbonisierung investieren, können ebenfalls durch die Maßnahmen des Gesetzes unterstützt werden. Die Schaffung von Net-Zero Acceleration Valleys wird die Bildung von Clustern von Netto-Null-Industrieaktivitäten in der EU weiter erleichtern.
Bildung, Ausbildung und Innovation
NZIA beinhaltet Maßnahmen für Investitionen in Bildung, Ausbildung und Innovation mit der Einrichtung von Net-Zero Industry Academies, um 100.000 Arbeitnehmer innerhalb von drei Jahren auszubilden und die gegenseitige Anerkennung von beruflichen Qualifikationen zu unterstützen. Für die Erprobung innovativer Net-Zero-Technologien unter flexiblen regulatorischen Bedingungen werden regulatorische Sandkästen eingerichtet. Schließlich wird die Net-Zero Europe Platform als zentrale Koordinierungsstelle dienen, in der die Kommission und die EU-Länder Informationen erörtern und austauschen sowie Beiträge von Interessengruppen sammeln können.
Quelle: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/...e-2024-05-27-0_de
Wirtsch.pol. Einschätzung:
Irrelevant, wie hier kurzfristige Charts bedient werden, Kapitalströme werden in den nächsten Jahren für den Ausbau der H2 Technologien fließen. Selbst bei einer Umkehr der pol. Realitäten Kraft Wahlen reden Akteure von einem Zeithorizont +5 Jahren konservativ. Ich sage das aus Investmentsicht und nicht aus Ideologie.
Selbstverständlich resultieren hieraus keinerlei Auswirkungen auf Daytrader.
sol lucet omnibus.
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