Ich glaube man macht sich keine Freude wenn man hofft dass Ölfirmen irgendwelche ESG-Kriterien erfüllen und dann steigen. Es müssen bei ESG-Kriterien immer Firmen runterfallen und das werden eben sehr oft die Ölis sein. Klar kann eine Ölfirma heute die Dinge erfüllen und morgen werden die Kriterien eben verschärft und man fällt wieder durchs Raster, vielleicht nur weil man es wagt ein neues Ölfeld zu erschließen oder man eine neue Klage bekommt. Das ist besonders für Ölis mit hohem ESG-Score ein klares Risiko, wenn man diesen Status verliert geht es ohne Gnade bergab, Shell war ja z.B. die letzten Wochen und Monate trotz hohem Ölpreis unglaublich schwach.
Lieber Firmen kaufen die zu 100% shareholder-Value machen und die richtigen Aktivitäten bezüglich Dividenden, buybacks und Schulden-Level machen, egal ob sie dabei geliebt sind oder nicht, das anbiedern an willkürliche ESG-Kriterien ist doch rausgeschmissenes Geld.
Als Beispiel mal Suncor +45% auf ein Jahr, da kommen aber noch Sonderfaktoren wie geringere Förderkosten, Stress für Fracking in USA und gute buybacks hinzu (ich habe keine Ahnung wie Suncor mit 67 ein besseres ESG-Rating als BP und Shell bekommen hat...). Gazprom ist auch interessant da dort der Sonderfaktor Fertigstellung Nordstream 2 und größere Absatzmengen für Europa kommen. Bei BP und Shell dagegen geht es halt irgendwie so weiter wie bisher. Man kann Geld verdienen, aber relativ unspannend und nicht shareholder-freundlich in irgendwelche Windtürme versenkt und das KGV bleibt trotzdem einstellig; bei niedrigen Bewertungen wären buybacks aber besser als Windparks. Dann noch die durchgedrehte Meute in Europa und die Judikative, hell no.
Ich denke BP ist trotzdem leicht positiv zu sehen, aber der Jackpot wird es nicht werden. |