INTERVIEW"Beim Dax sind 7200 Punkte drin"[11:01, 08.10.08]
Von Helmut Kipp Mit einer deutlichen Erholung des deutschen Aktienmarkts rechnet Deka Investment-Chef Thomas Neiße. „Insgesamt sind auf Sicht von zwölf Monaten beim DAX 7200 Punkte drin“, sagte der Anlagestratege in einem aktuellen Interview mit dem Anlegermagazin „BÖRSE ONLINE (Ausgabe 42/2008, erhältlich ab dem 9. Oktober 2008). Thomas Neiße, Deka Investment-Chef Zunächst sei eine Seitwärtsentwicklung zu erwarten, wenn auch mit Schwankungen. „Es mag eine Jahresendrally geben – weil jeder höhere Kurse braucht – sie dürfte aber nicht nachhaltig sein.“Die Unternehmen befinden sich nach Neißes Einschätzung noch immer in hervorragender Verfassung. Sie hätten in den vergangenen Jahren, getrieben durch die Globalisierung, ihre Hausaufgaben gemacht. Dennoch erwartet der Vorsitzende der Geschäftsführung von Deka Investment eine deutliche Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung. Auf die Frage, ob der Abschwung in erster Linie Amerika treffen werde, antwortete Neiße: „Nein, die USA sind uns im Zyklus sechs bis neun Monate voraus. In Europa sieht es schlimmer aus. Die Konjunkturdaten sind alles andere als ermutigend.“ Der Chef von Deka Investment rechnet damit, dass die Finanzkrise zu weiteren Marktbereinigungen führen wird. „Ich wäre zufrieden, wenn wir Ende 2009 damit durch sind“, verriet Neiße im Interview. „Im Moment erleben wir Wirtschaftsgeschichte. Die Krise zeigt, dass man Risiken zwar diversifizieren, aber nicht verschwinden lassen kann.“ Mit Investments in den Bankensektor sei die Deka daher extrem zurückhaltend: „Welche Bank wollen Sie denn kaufen?“ An den Rentenmärkten werde im Moment Rezession gespielt. Es sei eine Flucht in Staatsanleihen zu beobachten. Davon seien kurzfristige Anleihen stärker betroffen als langfristige. „Angesichts der Preissteigerungen ist aber auch die aktuelle Verzinsung von vier Prozent am langen Ende eher enttäuschend“, sagte Neiße gegenüber BÖRSE ONLINE. www.boerse-online.de ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
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