Favorit des Tages Neues Kursziel für Freenet [11:44, 07.11.12]
Von Nikolaus Hammerschmidt
Die Freenet-Aktie bietet vieles, was sich Anleger wünschen: hohes Wachstumspotenzial, niedrige Bewertung und üppige Dividendenrendite. Der Mobilfunkanbieter trotzt dem Preisdruck der Branche - und könnte erneut unser Kursziel knacken.
Wer unsere letzte Empfehlung zum Mobilfunkanbieter Freenet befolgt hat, dürfte zufrieden sein. Das Kursziel von 13,25 Euro, das wir Anfang März bei einem Stand von 11,35 Euro ausgeben hatten, wurde bereits Ende April geknackt. Am 26. April stieg die Aktie auf ihr bisheriges Jahreshoch von 13,60 Euro. Danach fiel das Papier zwar innerhalb weniger Wochen auf 10,40 Euro, seitdem befindet es sich jedoch wieder im Aufwärtstrend.
Allein am Mittwochmorgen legte der Kurs über vier Prozent zu, nachdem das Management mehrere Prognosen für das Geschäftsjahr 2012 erhöht hatte. Demnach rechnet der Vorstand beim Ergebnis vor Abschreibungen, Wertminderungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) inzwischen mit 355 statt 340 Mio. Euro und beim Free Cashflow vor Zinsen mit 255 statt 240 Mio. Euro. Einziger Wermutstropfen: Der Umsatz soll im Vergleich zu 2011 um 0,2 Mio. Euro auf 3,0 Mio. Euro schrumpfen. Grund dafür sind laut Freenet „reduzierte Erlöse aus niedrig-margigen Geschäften“.
Starke Geschäftszahlen könnten Ausblick für 2013 verbessern Auch wenn die Freenet-Aktie im laufenden Jahr bereits von 10,00 auf aktuell 13,30 Euro gestiegen ist, kann sich ein Einstieg für Anleger immer noch lohnen. Denn die gute Geschäftsentwicklung eröffnet weiteres Kurspotenzial. Davon sind auch Analysten überzeugt: „Für 2013 bleibt der Ausblick unverändert, da der Budgetprozess noch nicht abgeschlossen ist. Angesichts der guten ersten drei Quartale 2012 erscheint uns aber eine Anhebung des Ausblicks für 2013 im Rahmen der Präsentation der Q4-Zahlen im März nicht unrealistisch“, meint beispielsweise Stefan Borscheid von der Landesbank Baden-Württemberg. Bislang geht Freenet für das kommende Jahr von einem leichten Wachstum der Kundenzahl und Umsatzerlösen auf dem Niveau von 2011 aus (3,2 Mrd. Euro).
Insgesamt können sich die bisherigen Zahlen für 2012 sehen lassen. In den ersten neun Monaten steigerte Freenet das Ebitda um 6,8 Prozent auf 263,3 Mio. Euro. Der Free Cashflow vor Zinsen kletterte um 6,3 Prozent auf 195,9 Mio. Euro. Das Konzernergebnis sprang um 68,6 Prozent auf 131,2 Mio. Euro. Nur der Umsatzentwicklung enttäuschte: Die Erlöse sanken um 5,6 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.
Freenet behauptet sich in hart umkämpftem Markt Angesichts des hohen Preisdrucks ist das allerdings kein Wunder. Der Mobilfunk ist einer der am härtesten umkämpften Märkte in Deutschland. Wer nicht untergehen will, muss sowohl günstige Tarife als auch starke Marken anbieten. Was das betrifft, ist Freenet mit den Konzerntöchtern klarmobil.de und mobilcom debitel gut aufgestellt. Die massiven Werbemaßnahmen für die beiden Marken zahlen sich aus, vor allem bei den Kundezahlen. So stieg der für das Unternehmen wesentliche Customer-Ownership-Bestand im dritten Quartal um rund 150000 auf 8,38 Millionen Kunden. Besonders erfreulich: Die Zahl der darin enthaltenen 5,72 Millionen Vertragskunden konnte erstmals seit vier Jahren erhöht werden. Die Gesamtkundenzahl schrumpfte zwar von 15,16 auf 14,31 Millionen, dies erkläre sich laut Freenet aber „aus weiteren Bereinigungen unseres Prepaid-Bestands“.
Ein nicht unwesentlicher Faktor bei der Gewinnung von Neukunden waren nach Angaben von Freenet die Vertriebsstarts neuer Top-Smartphones wie Apples iPhone 5, Huaweis Ascend P1 und Sonys Experia „Bond Edition“ – zum Kinostart des neuen James-Bond-Films. Passend dazu habe man das Portfolio an Tarifen erweitert und neue Flatrates eingeführt. Darüber hinaus hat das Unternehmen Ende des dritten Quartals den Vertrieb von sogenannten SmartHome-Starterkits begonnen, mit denen Nutzern via Smartphone die Energie von Wohnräumen effizienter steuern sollen können. Dadurch erhofft sich Freenet Erfolge im Bereich Digital Lifestyle.
Günstige Aktie mit üppiger Dividendenrendite Freenet geht mit „Selbstvertrauen und Elan in die Zielgerade des laufenden Geschäftsjahres“ – aus Sicht von BÖRSE ONLINE ist das auch gerechtfertigt. Womöglich hat Freenet seine große Wachstumsphase bereits hinter sich, dennoch glauben wir, dass das solide Geschäft die Aktie auf 14,50 Euro hochtreiben kann. Wer zugreifen will, sollte das jetzt tun, denn mit einem geschätzten 2013er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,5 ist die Aktie noch einigermaßen günstig. Dividendenjäger werden ohnehin nicht lange überlegen: Für 2012 erwartet BÖRSE ONLINE eine üppige Ausschüttungsquote von 7,5 Prozent (1,00 Euro je Aktie).
http://www.boerse-online.de/aktie/empfehlung/...r-Freenet/643157.html |