"Bitte nicht wieder Kaugummi-Diskussionen"
Die Kaugummi-Diskussion machst du, nicht ich. Siehe deine vielen Beiträge hier zu diesem Thema. Einfach weil du unfähig bist, den Entwicklungsstand der klassischen Herstellen (Daimler, BMW, etc.) im Vergleich zu Tesla korrekt zu beurteilen. Beiläufig wirfst du gleich auch noch alles durcheinander, obwohl es im Moment nur um diese teilautonomen Funktionen geht. Du redest bunt gemischt gleich noch von Elektroantrieb, Umwelt, Abgasen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Fahrstil - was alles nichts mit dem Thema zu tun hat.
Nochmal zusammengefasst, was die Klassiker seit vielen Monaten, teils Jahren in Serie haben und was Tesla im Moment als V7-Beta ausliefert. Ich rede nicht von Detailunterschieden, weil ich die mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen kann. Und ich rede vom aktuellen Auslieferungsstand, nicht von Ankündigungen (also auch nicht von der neuen E-Klasse ab Frühjahr 2016 und schon gar nicht von Musks Sprüchen für die Zukunft):
Abstand zum Vordermann einhalten, anhalten, wieder anfahren: Dürfte gleich sein
Spur halten, sprich selbst lenken, um der Fahrspur zu folgen: Dürfte gleich sein.
Einparken: Dürfte gleich sein.
Notbremsung: Dürfte gleich sein.
Toter Winkel, Spurwechsel: Die Klassiker und Tesla kontrollieren ständig den nachfolgenden Verkehr auf beiden Fahrspuren (wobei Tesla hier wohl noch ein Problem mit der Reichweite der Sensoren hat). Tesla verwendet dieses Wissen zusätzlich für einen automatischen Fahrspurwechsel, falls der Fahrer das mittels Blinker als Wunsch angesagt hat. Insofern kann Tesla mehr. Allerdings dürfte der Spurwechsel das kleinere Problem sein im Vergleich zur Erkennung der Situation.
Verkehrszeichenerkennung, jedenfalls Geschwindigkeit: Können die Klassiker, Tesla (noch) nicht.
Totmann: Das ist eine reine Sicherheitsfunktion, auf die Tesla unglaublicherweise verzichtet, alle anderen (noch) nicht. Das ist ein Bit in der Software und hat nichts mit Können, sondern nur mit Mut und Verantwortung zu tun. Die Klassiker zwingen den Fahrer, sich zeitlich immer wieder als präsent zu melden, Tesla erst dann, wenn das System nicht mehr durchblickt. Die Tesla-Policy ist mehr als riskant. Es gab schon Idioten, die sich auf den Rücksitz setzten und ihren Tesla sich selbst überließen. Und es gibt die bekannten YouTube-Videos, wo ein Tesla grundlos in den Gegenverkehr steuern wollte (was den Klassikern mit Sicherheit auch passieren könnte). Glücklicherweise war der Fahrer präsent. Jede Wette, dass Tesla das alsbald zurück nimmt. Spätestens dann, wenn es zum ersten Mal knallt.
Fleet Learning: Da ist Tesla tatsächlich voraus. Unklar im Moment allerdings (mir jedenfalls), wie das genau funktioniert und was das nützt. Das Potenzial ist aber klar. Letzlich wird das aber nicht für autonomes Fahren reichen, sondern die Autos müssen selbst ihre Umwelt erkennen und direkt Car-to-Car und Street-to-Car und Sign-to-Car bis hin zu Dog-to-Car kommunizieren.
OTA-Upgrades: Hat nichts mit autonomem Fahren zu tun, sondern ist viel allgemeiner. Da ist Tesla tatsächlich voraus, was Komfort und Kosten angeht. Technisch natürlich nicht. Schließlich ist es inzwischen trivial, einen Computer via Internet upzugraden. Wir alle machen das seit ca. 15 Jahren ständig. Der Unterschied ist ähnlich wie beim Totmannsknopf lediglich der Sicherheitsaspekt. OTA-Upgrades sind ein Sicherheitsrisiko, das Tesla sich traut, die Klassiker (noch) nicht. Die innersten Innereien eines Autos via Internet zu ändern, ist eine Frage des persönlichen Muts - des Herstellers und des Fahrers.
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