wählt man doch aus Idealismus. Ich kenne zumindest einige SZ-LeserInnen, die trotz zusätzlicher finanzieller oder bürokratischer Aufwände immer ihr Kreuz bei Grün machen.
Sie brauchen das Geld sowieso nicht, und sie spenden auch ihre Alt-klamotten, die sie saisonal ausrangieren, immer für Afrika.
Sie gehen in den Bioladen einkaufen, treffen sich im Fairtrade-Café oder beim Äthiopier zum Essen.
Sie wundern sich, dass ihr Hund so schlecht hört, obwohl sie ihn ständig mit Leckerli's ködern, warum er dann noch immer bellt und noch eins will. Nie gibt er Ruhe. Hat wohl ein ADS-Syndrom abgekriegt.
Das Coming-Out ihres Sohnes als schwuler Nazi-Rocker haben sie schon hinter sich, und ihm eine passende Stadtwohnung gesucht, damit er sich verwirklichen kann. Letzthin haben sie von ihrer Borderline-Tochter gehört, dass er zur Antifa wechselte, weil es dort mehr Rabbatz gibt.
Warum sollten sie also ihr Kreuz woanders machen? Es läuft doch alles wunderbar. Da müsste der Cem mindestens mit Erdogan oder gar Asad im Arm gesichtet werden. Falls nur Claudia die Gespielin von Marine würde, brächte die bunte Welt nicht zum Einsturz. |