Deine Argumentation kann ich irgendwie verstehen, würde ich nicht weiter über die Sache nachdenken wollen. Sobald man aber mal etwas genauer über diese Logik nachdenkt, so spiegelt sich ( wenn auch unbeabsichtigt ) eine Doppelmoral wider.
Denn du findest es schlecht, dass überall gespart wird und du darunter die Leidtragende bist. Du findest es schlecht, dass an existenziellen Dingen gespart wird.
Soweit so gut, würde ich diese Kritik voll und ganz unterstützen und wäre deiner Meinung.
Den Unterschied aber macht, dass nur weil Du dich benachteiligt findest, es du Anderen nicht gönnst und du die Anderen zum Sündenbock erklärst und deinen Unmut daran ablässt.
Meinst du ernsthaft, dass Flüchtlinge an der übertriebenen einseitigen Sparpolitik Schuld tragen?
Sollte sich dein Unmut nicht eher gegen die Regierung und Parteien als gegen Flüchtlinge richten?
Oder findest du es richtig, dass wenn du benachteiligst wirst, Andere auch benachteiligt werden müssen?
Und was die Sparpolitik angeht, da gibt es politisch sehr wohl Alternativen, längst bevor die AfD gegründet wurde. Doch wo war denn der "Wutbürger" vor Ausbruch der Flüchtlingskrise? Die Sparpolitik ist ja nicht ganz ohne Grund gekommen, denn fast 2/3 der Stimmen gingen in den letzten 20 Jahren immer an CDU oder SPD, welche Beide für diese Sparpolitik standen. Im Gegenteil, die die mehr Ausgaben forderten, mehr Ausgaben für die sozialen Bereiche, die wurden letztendlich nicht ernst genommen oder als "Geschenkeverteiler" oder gar Kommunisten betitelt.
Vor allem die die sich jetzt so sehr gegen die soziale Ungerechtigkeit aufregen und sich so besonders stark benachteiligt fühlen, waren Jahre vor Ausbruch der Flüchtlingskrise am Ende Jene die der CDU/CSU auf den Leim gegangen und die Sparpolitik unterstützt haben. Jene die Weniger Staat forderten, nach dem Motto, der Staat solle sich doch besser raushalten und die Leute mal machen lassen. Auch konnte der Sparzwang für Spanien, Griechenland & Co. nicht groß genug sein und hat es keine Sau interessiert was mit den Leuten in Not in den Ländern wird, da sind die Leute nunmal selbst daran schuld, haben sie doch jene Politik über Jahre unterstützt, so ähnlich wurde damals argumentiert.
Für mich gibt es keine Deutschen oder Fremde sondern nur Menschen die in Dtl. leben und all denen steht eine Existenzsicherung zu. Existenzsicherung bedeutet hierbei nicht, dass es sich jene Menschen gut gehen lassen können, sondern lediglich, dass Niemand verhungern muss, Niemand obdachlos sein muss und auch Niemand an einer Krankheit oder Verletzung sterben muss nur weil er fremd im Land ist.
Dass man nicht die ganze Welt retten kann steht außer Frage, dass man nicht Jedem auf der Welt die Existenz sichern kann, steht ebenfalls außer Frage. Doch diese Frage gilt es zu klären wenn wir in solche Verhältnisse hineinlaufen sollten. Davon aber sind wir bei 1,5mio. Flüchtlingen noch weit entfernt.
Deshalb sollte jedem Menschen in Dtl. eine Gesundheitsversorgung ( ohne Extras ) zur Verfügung stehen. |